CRISP/Cas

Open-Source-Verfahren für gentechnisch veränderte Pflanze

VLOG und Greenpeace haben mit der Open-Source-Methode das erste Verfahren zum Nachweis von CRISP/Cas entwickelt.

Der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) hat gemeinsam mit Greenpeace und weiteren Organisationen die erste Open Source-Nachweismethode für eine Pflanze - Raps - veröffentlicht, deren Erbgut mit einem Verfahren der „neuen“ Gentechnik verändert worden ist. VLOG und Greenpeace forderten als Konsequenz die deutschen Behörden auf, das neue Open-Source-Nachweisverfahren unverzüglich in der Lebens- und Futtermittelkontrolle einzusetzen, um eine illegale Kontamination von Importen mit neuen Gentechnik-Pflanzen zu verhindern. Die Argumentation der Befürworter einer Anpassung des EU-Gentechnikrechts hinsichtlich der neuen Züchtungsmethoden (NBT), nach der mit Genscheren wie CRISP/CAS modifizierte Nutzpflanzen nicht von natürlich gezüchteten unterscheidbar seien, gerät ins Wanken.

VLOG will Open-Source Methode integrieren

VLOG-Geschäftsführer Alexander Hissting bezeichnete die Nachweismethode als einen Meilenstein für den Schutz von Verbrauchern, Lebensmittelproduktion und Landwirtschaft in der EU. „Wir haben diesen Test entwickelt, weil die Behörden es versäumt haben. Es wäre ihre Aufgabe gewesen“, so Hissting. Er kündigte an, dass der VLOG die Nachweismethode in sein eigenes Kontrollprogramm integrieren werde. Vor allem aber seien die Behörden gefragt, den Open-Source-Test unverzüglich in ihre Kontrollen zu integrieren und illegalen Cibus-Raps aus Europa fernzuhalten.

Der Geschäftsführer des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Peter Röhrig, findet, dass diejenigen, die Gentechnikgewächse auf den Markt brächten, auch ein Nachweisverfahren anbieten müssten. Damit verweist Röhrig auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) von Juli 2018.

Der Agrarsprecher der Grünen im Europaparlament, Martin Häusling, forderte eine sofortige Anwendung des Nachweisverfahrens bei Lebens- und Futtermittelkontrollen. Nur so sei es möglich, Importe von genveränderten Pflanzen zu verhindern oder entsprechende Produkte zu kennzeichnen. Zugleich sollte laut Häusling der Biotechnologieindustrie zur Auflage gemacht werden, für die Vermarktung ihrer Gentechnikpflanzen schnellstens auch für andere geneditierte Pflanzen Nachweisverfahren zu entwickeln.