Kontrovers

Niederländische Provinzwahlen: Der Bauer als Symbolfigur

Bei den Provinzwahlen in den Niederlanden hat die neue „Boer Burger Beweging“ einen klaren Sieg errungen. Wie kam es dazu? Welche Folgen wird das haben?

Die Bauern sind in den Niederlanden zum Symbol für die Unzufriedenheit mit der Regierungskoalition und der Politik generell geworden. Ein Reizthema im Rahmen der Klimapolitik ist die Verringerung des Stickstoffausstoßes. Weil Den Haag dieses Problem nicht löste, verordneten Richter Baustopps, was großen Handlungsdruck erzeugte.

Als die vierte Regierung Rutte darauf endlich zu Taten schritt, machte sie dabei aber den Fehler, zunächst nur die Landwirtschaft in die Pflicht zu nehmen. Natürlich ist diese wahrscheinlich an erster Stelle für den Ausstoß verantwortlich. Seit den Bauernprotesten 2019 war es aber absehbar, dass diese Alleinstellung eine Revolte entfesseln würde. Die umgekehrten Nationalflaggen entlang der niederländischen Straßen zeugen seit Mitte letzten Jahres davon. Unter anderem damit gewann „der Bauer“ eine symbolische Bedeutung für den Unmut viel größerer Teile der Bevölkerung.

BBB: Ein rascher Aufstieg

Die 2019 gegründete „Boer Burger Beweging“ (wörtlich übersetzt: "Bauer Bürger Bewegung", BBB) spielte erfolgreich mit dieser Symbolwirkung. Sie bildete eine Brücke zwischen Bauern und Bürgern und hatte 2021 einen bescheidenen Erfolg bei den Wahlen für die Zweite Kammer. Sie zog mit einem Sitz (von 150) in die wichtigste Kammer des niederländischen Parlaments in Den Haag ein.

Die Vorsitzende und...


Mehr zu dem Thema