Stickstoffkrise
Niederländer kritisieren Emissionen aus NRW
Niederländische Landwirte im Grenzgebiet zu Deutschland äußerten kürzlich ihren Frust über zu lockerere Emissions-Auflagen in NRW. Stickstoff-Ministerin van der Val möchte mehr Zusammenarbeit.
In der vergangenen Woche besuchte Christianne van der Wal zusammen mit Landwirtschaftsminister Henk Staghouwer drei niederländische Milchviehhalter im Grenzgebiet. Die Betriebe liegen in der Nähe von Natura-2000-Gebieten. Für sie plant die Regierung extreme Auflagen zur Emissionsreduktion. Die Landwirte aber kritisieren, dass sie die Ziele aufgrund deutscher Emissionen gar nicht erreichen könnten.
Zusammenarbeit stärken
Wie niederländische Medien vergangene Woche berichteten, wolle Van der Wal die Zusammenarbeit mit Deutschland stärken und maßgeschneiderte Lösungen für niederländische Betriebe im Grenzgebiet anbieten. Es sei sehr ärgerlich, dass deutsche Nachbarn noch Ställe ohne Luftwäscher bauen dürften. Dazu wolle sie mit ihren deutschen Kollegen sprechen.
Eine Sprecherin des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) bestätigte gegenüber dem Wochenblatt, dass beide Ministerien in regelmäßigem Austausch seien.
Ambitionierte Stickstoffreduktion - auch in Deutschland
Das NRW-Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MLV) betonte auf Nachfrage, dass hierzulande schon ambitioniert an der Reduktion des Austrags von Stickstoff gearbeitet werde. So müssten Landwirte ihre Ammoniakemissionen bereits um bis zu 70 Prozent senken.
Das frühere Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Naturschutz und Verbraucherschutz habe bereits im Jahr 2018 mit den niederländischen Provinzen Gelderland, Limburg, Nordbrabant und Overijssel eine gemeinsame Erklärung geschlossen, die bis Ende 2023 gültig ist. Dazu gehöre ein Arbeitsprogramm, auf dem unter anderem die Überwachung grenzüberschreitender Nährstoffströme behandelt werde. Seitdem finde ein entsprechender Austausch auf Arbeitsebene zwischen dem Fachministerium und den niederländischen Provinzen statt.
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