Kontrovers

Neue Gentechnik mit CRISPR/CAS: Jetzt doch gut?

Die neuen Gentechnik-Verfahren (CRISPR/Cas) in der Landwirtschaft werden kontrovers diskutiert – vor allem bei den Grünen.

PRO: Viola von Cramon-Taubadel, Diplom-Agraringenieurin und Abgeordnete im EU-Parlament (Bündnis 90/Die Grünen)

Seit Beginn der Kultivierung von Pflanzen haben die Menschen versucht, diese zu optimieren und ihren eigenen Bedürfnissen anzupassen. Niemand käme mehr auf die Idee, das Ur-Korn auszusäen oder eine Ur-Möhre zu verzehren. Heute müssen sich Wissenschaft und Landwirtschaft neben dem Ernährungsziel allerdings vielen weiteren Fragen stellen. Die größten Herausforderungen stellen Klimawandel und Artenschwund dar, damit vor allem die Wasserverknappung und der Verlust fruchtbarer Böden.

Für eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen wird es immer stärker auch auf Sprunginno­va-tionen ankommen. Ange­passte Sorten mit konventioneller Züchtung zu entwickeln, braucht in der Regel zehn Jahre. So viel Zeit hat man nicht.

Nach dem wissenschaftlichen Stand sind die neuen Züchtungsformen präziser als die bereits im Markt zugelassene und deutlich ungerichtetere Mutagenese, die mit Bestrahlung oder Chemikalien arbeitet. Diese weit verbreitete Methode, seit Langem eingeführt, wird nicht infrage gestellt und ist auch in der ökologischen Züchtungsforschung gängige Praxis. Handelsüblicher Hartweizen oder Braugerste sind Produkte dieser Züchtungsforschung. Diese Inkohärenz sollte aus...


Mehr zu dem Thema