Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit hat die NDM Naturwertstoffe GmbH in Velen am Dienstag, 15.Dezember, einen Antrag auf Insolvenz beim Amtsgericht in Münster eingereicht. Das gab die Geschäftsführerin der NDM, Doris Nienhaus, auf der virtuellen Gesellschafterversammlung am Montag dieser Woche bekannt.
Wesentlicher Grund soll sein, dass ein bereits bewilligter Zuschuss des Landes NRW von 1,5 Mio. € infolge eines Sperrvermerkes derzeit nicht freigegeben wird.
Rund 90 Landwirte als Gesellschafter
An der GmbH sind rund 90 Landwirte aus dem Kreis Borken als Gesellschafter mit 2,3 Mio. € plus 5 Mio. € Nachrangdarlehen beteiligt. Das 18-Mio.-€-Projekt wurde zu 85 % über Kredite finanziert. Die NDM will unter Volllast bis zu 200 000 m3 Gülle pro Jahr zu marktfähigen Wertstoffen aufbereiten und damit einen wichtigen Beitrag leisten, damit die Viehhalter in der Region ihre Tierbestände bei den verschärften Düngeauflagen nicht abbauen müssen.
Die NDM GmbH war vor Jahren unter Mithilfe des WLV-Kreisverbandes Borken gegründet worden. Die technisch sehr anspruchsvolle Aufbereitungsanlage, die Phosphor, ASL- oder Ammoniakwasser und Kalilauge aus der angelieferten Gülle herstellt und gleichzeitig Strom in einem Blockheizkraftwerk erzeugt, wurde auf einem Grundstück bei Velen errichtet.
Betrieb der Anlage offen
Über das Betriebskonzept und die bisherigen Erfahrungen hatten wir ausführlich in der Ausgabe 41/2019 berichtet.
Die geldgebenden Landwirte sind in einem Beirat organisiert mit Kreislandwirt Heinrich Emming an der Spitze. Derzeit ist nicht klar, ob und wie es mit der Pilotanlage in Velen weitergeht.
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