Landwirtschaftsmeister

Meisterbrief für den Hof

In NRW machen eher wenige Landwirte einen Meisterabschluss. Dabei bietet sich die Teilzeitausbildung vor allem für diejenigen an, die auf dem Hof unabkömmlich sind. Einer davon ist Lukas Haddick.

Die vergangenen zwei Jahre hatten es in sich für Lukas Haddick: Im Kuhstall seines Onkels hat er den Autotandem-Melkstand abgebaut, Wände neu verputzt, ein Büro gefliest, einen zweiten Melkroboter angeschafft sowie die Herde aufgestockt. Parallel dazu hat der 21-Jährige erfolgreich seinen Landwirtschaftsmeister gemacht. Damit ist er einer von elf in diesem Jahr in NRW.

Hof des Onkels übernehmen

Die Vollzeitschule kam für Lukas, der von einem Milchviehbetrieb in Schermbeck im Kreis Wesel stammt, nicht infrage. Denn er ­erfüllt sich gerade seinen Traum: ­einen eigenen Milchviehbetrieb. „Da konnte ich nicht die ganze Woche in der Schule sitzen“, sagt er.

Den Hof der Eltern übernimmt sein älterer Bruder. Für Lukas bot sich eine andere Chance: der 140-­ha-Betrieb seines Onkels. Der liegt nur wenige Kilometer entfernt zum Elternhaus jenseits der Kreisgrenze in Dorsten.

Während seiner Lehre zeichnet sich ab, dass der Onkel aufhören will. Lukas ergriff die Gelegenheit beim Schopf und startete nach seiner Ausbildung mit ein paar Kühen von zu Hause. Mittlerweile fressen wieder 125 Tiere in dem sanierten Stall des Onkels. Zurzeit führt Lukas gemeinsam mit ihm den Betrieb als GbR.

Doch Lukas wollte sich auch weiterbilden. Da bot sich die Teilzeitschule zum Meister an. Für Lukas hieß das, fast zwei Jahre freitags und samstags zur Fachschule nach Münster-Wolbeck zu fahren, um die Schulbank zu drücken. Während...