Kontrovers

Leserstimmen zum Borchert-Plan: Ringelschwänze im Strohbett?

Der Borchert-Plan zur Zukunft der Nutztierhaltung sorgt für rege Debatten. Das zeigen auch die Zuschriften aus der Wochenblatt-Leserschaft.

„Auch gern ohne Soja?“
Ringelschwänze im Strohbett, mit Weide­gang, auch gerne ohne Soja? Gerne, wenn es unsere Gesellschaft so will. Es bedarf nur mutiger Volksvertreter, die beschließen, dass nur noch solches Fleisch bei uns verkauft werden darf. Dann bedarf es keiner ungewissen, nicht kostendeckenden Alimentierung, und ich freue mich auf den globalen Wettbewerb.
Bernhard Wolfering, 48691 Vreden

„Wer soll es machen?“
In der Sauenhaltung sind die Auswirkungen deutlich gravierender als in der Schweinemast. Um hier die Auflagen für mehr Tierwohl zu erfüllen, wird man in den wenigsten Fällen ohne größere Umbaumaßnahmen die Produktion uneingeschränkt fortführen können.
Da für unseren Betrieb die Hofnachfolge ungeklärt ist (10 bis 15 Jahre bis zur Rente), scheue ich mich, die tollen Pläne, die auf vielen Online-Veranstaltungen vorgestellt werden, nur ansatzweise in Betracht zu ziehen. Im Nachgang zu einer solchen Veranstaltung bekam ich von mehreren Landwirten die Rückmeldung: „15 Jahre noch und dann wird die Bude zugemacht!“
Ich habe den Eindruck, viele versuchen, so lange es geht, durchzuhalten. Eine Perspektive sehen sie in den Borchert-Plänen noch nicht. Ich für meinen Betrieb auch nicht. Denn die „Farm(er) to (an die) Fork(e)-Strategie“ mache ich und wahrscheinlich viele andere so nicht mit. Auch weil wir bewährte Konzepte aufgeben sollen, um in einem großen Feldversuch die ganze Tierhaltung umzukrempeln. Mit negativen Folgen: höhere Emissionen, höherer Futterverbrauch, zunächst auch mit höheren Verlusten usw.
Die Effizienz der...