Die Proteste in den Niederlanden gehen weiter. Nachdem es in der vergangenen Woche zu mehreren Demonstrationen und Blockaden gekommen war (wir berichteten), blockieren niederländische Landwirte seit den frühen Morgenstunden das Verteilungszentrum der Lebensmittelkette Albert Heijn in Zwolle (Provinz Overijssel) mit etwa 400 bis 500 Schleppern.
Land schafft Verbindung unterstützt Blockade
Unterstützung erhalten sie dabei auch aus Deutschland: 32 Trecker haben sich in der Nacht zum Freitag (10.Juli) auf den Weg in das Nachbarland gemacht. Organisiert wurde die deutsche Beteiligung von den „Land schafft Verbindung“ (LsV) Gruppen aus dem Emsland und Nordrhein-Westfalen.
„Mit unserer Beteiligung wollen wir den niederländischen Landwirten unsere Solidarität zeigen“, sagt der nordrhein-westfälische LsV-Sprecher Frank Kisfeld. In der vergangenen Woche sei die Demonstrationsfreiheit in den Niederlanden massiv eingeschränkt worden, Medien hätten kaum über die Bauernproteste berichtet, kritisiert Kisfeld. Dagegen gelte es laut LsV ein Zeichen zu setzen.
Zum Hintergrund
Nach den Schlepperblockaden der vergangenen Woche, haben die Provinzen Groningen, Drenthe und Friesland am Montag dieser Woche ein Verbot von Treckern und anderen landwirtschaftlichen Geräten auf Demonstrationen bis Montag, 13. Juli, beschlossen. Am Mittwoch dieser Woche kam es zu Verhaftungen von Landwirten, die gegen diese Auflagen verstoßen haben.
Grundsätzlicher Hintergrund der Proteste ist die von der niederländischen Regierung geplante Viehfuttermaßnahme, die weniger Rohprotein im Futter vorsieht. Auf diese Weise soll der Stickstoffausstoß reduziert werden. Die Landwirte befürchten, dass dies auf Kosten der Gesundheit ihrer Tiere geht.
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