Insektenschutzgesetz
Kritik am Insektenschutzpaket
Erfolgreicher Insektenschutz geht nur gemeinsam mit den Landwirten. Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) fordert praxistaugliche Verbesserungen des Insektenschutzpakets.
Mit harter Kritik reagiert der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) auf die gestrige Entscheidung des Bundeskabinetts, das Insektenschutzpaket zu verabschieden. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
WLV-Präsident Hubertus Beringmeier dazu: „Diese Entscheidung bedroht alle bewährten kooperativen Ansätze zwischen Landwirtschaft, Behörden und Naturschutz. Gerade in jüngster Zeit konnten wir erleben, wie in Baden-Württemberg und Niedersachsen nach schwierigen Verhandlungen tragfähige Kompromisse zwischen Landwirtschaft und Naturschutz gefunden wurden. Erfolgreicher Insektenschutz geht nur gemeinsam mit der Landwirtschaft und nur, wenn die betroffenen Landwirte für den absehbaren Ertragsausfall eine Entschädigung enthalten. Massive entschädigungslose Eingriffe in das Eigentumsrecht der Bauern, wie sie jetzt drohen, können und werden wir nicht akzeptieren.“
Insektenschutz muss praxistauglich sein
Der WLV kritisiert unter anderem die Planungen für die weitgehenden Bewirtschaftungseinschränkungen von FFH-Gebieten und Grünlandflächen sowie weitreichende Verbote der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln.
Mit Blick auf die nun beginnenden parlamentarischen Beratungen in Bundestag und Bundesrat sagte Beringmeier: „Wir haben zur Kenntnis genommen, dass der Kabinettsbeschluss von heute einige Verbesserungen gegenüber den ursprünglichen Entwürfen des Insektenschutzpakets enthält. Diese reichen allerdings bei weitem nicht aus. Wir werden uns daher als Landwirtschaft massiv einbringen, um vor allem bei den geplanten Pflanzenschutzverboten, den Regelungen zu Gewässerrandstreifen und zum Biotopschutz sinnvolle und praxistaugliche Verbesserungen zu erzielen - für die Insekten und die Bauern!“
CDU-Abgeordnete im Kreis Soest zufrieden
Die CDU-Abgeordneten aus dem Kreis Soest zeigten sich zufrieden damit, dass ihre Forderung, keine Anwendungsverbote von Herbiziden und biodiversitätsschädigenden Insektiziden in Vogelschutzgebieten zu erlassen, vom Bundeskabinett berücksichtigt wurde. Sie betonten in einer Pressemitteilung, dass Naturschutz nicht dadurch entstehe, dass man Landwirtschaft einschränke, sondern eine nachhaltige Landwirtschaft ein Beitrag zum Naturschutz sei.