Zukunftskommission Landwirtschaft

"Konsens von Landwirtschaft und Gesellschaft"

Auftaktsitzung der Zukunftskommission Landwirtschaft: Die 31 Kommissionsmitglieder haben ihre Kompromissbereitschaft ausgelotet und einen Zeitplan aufgestellt.

Eine Befriedung der kontroversen Debatte über Landwirtschaft verspricht sich BundesagrarministerinJulia Klöckner von der Zukunftskommission Landwirtschaft, die heute unter Beteiligung von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel zur ihrer konstituierenden Sitzung in Berlin zusammengekommen ist. „Damit die junge Generation bereit ist, auch weiterhin die Höfe ihrer Eltern und damit viel Arbeit zu übernehmen, brauchen wir einen gesellschaftlichen Konsens“, betonte Klöckner. Landwirtschaft sei beileibe nicht an jeder Klima- und Umweltfrage schuld, auch wenn sie allzu schnell pauschal für vieles verantwortlich gemacht werde. Umgekehrt seien die Anliegen von Aktiven in der Umwelt-, Klima- und Tierschutzszene keine „Spinnereien“, sondern ernstzunehmende Anliegen.

Zukunft der Landwirtschaft

Die Ministerin bezeichnete die Einsetzung der Kommission als ein klares Bekenntnis: „Wir wollen, dass eine wirtschaftlich erfolgreiche und gesellschaftlich akzeptierte Landwirtschaft in unserem Land eine gute Zukunft hat.“ Dabei gehe es nicht an, dass „die eine Seite fordert und die andere Seite umsetzen muss“. Die gesicherte Versorgung mit Lebensmitteln, familiengeführte Betriebe vor Ort, die von ihrer Arbeit verlässlich leben können auf der einen und mehr Ressourcenschutz auf der anderen Seite müssten gleichberechtigt berücksichtigt werden.

Höhere Standards kosten Geld

Diskutiert werden müsse darüber, „dass höhere Standards Geld kosten.“ Die hiesigen Landwirte stünden im Wettbewerb mit Importware, die teilweise unter niedrigeren Produktionsstandards erzeugt werde und deshalb kostengünstiger sei. Die Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher schaue jedoch bei Lebensmitteln nach wie vor nur auf den günstigeren Preis.

Klöckner appellierte an die 31 Kommissionsmitglieder, nicht einseitige Maximalforderungen zu erheben, sondern Kompromissbereitschaft zu zeigen. Die Kommission könne für einen Ausgleich sorgen und die Protagonisten versöhnend an einen Tisch bringen. Dabei sei klar, „das Gremium fängt nicht bei Null an“. Vorarbeiten durch die Borchert-Kommission oder durch das Bundeslandwirtschaftsministerium in Sachen Ackerbaustrategie und Förderung von Tierwohlställen lägen auf dem Tisch und würden zur Diskussion gestellt.