Fortschritt im Klimaschutz

Klimaschutzbericht 2019: Weniger Emissionen auch in der Landwirtschaft

Die Gesamtemissionen von Treibhausgasen in Deutschland sind im Jahr 2019 um rund 6 % gesunken. Auch die Entwicklung in der Landwirtschaft ist rückläufig.

Fortschritte beim Klimaschutz unter anderem in der Landwirtschaft belegt der „Klimaschutzbericht 2019“. Demnach konnte Deutschland seinen Treibhausgasausstoß 2019 um insgesamt etwa 54Mio.t CO2-Äquivalente bzw. fast 6,3% auf 805Mio.t CO2-Äquivalente senken; das waren gut 35,7% weniger als 1990. Infolge dieser Entwicklung und der im jetzt laufenden Jahr rückläufigen Emissionen im Zuge der Corona-Pandemie hält es das Bundesumweltministerium für möglich, die für 2020 angepeilte Verringerung der Emissionen um 40% gegenüber 1990 noch zu erreichen.

2,3 % weniger CO2

Ein fallender Trend bei den Emissionen ist auch in der Landwirtschaft zu beobachten. Dort sind 2019 insgesamt 1,6Mio.t oder etwa 2,3% weniger CO2-Äquivalente emittiert worden als im Vorjahr. Damals entfielen mit 70Mio.t CO2-Äquivalenten 8% der Gesamtemissionen Deutschlands auf die Landwirtschaft. Im Jahr 1990 hatte der Sektor noch Emissionen in Höhe von 90Mio.t CO2-Äquivalenten verursacht. Ressortchefin Svenja Schulze betonte, dass man 2019 mit dem Klimaschutzgesetz, durch das klare Emissionsminderungsziele für alle Sektoren einschließlich der Landwirtschaft aufgestellt worden seien, „Verbindlichkeit, Transparenz und Überprüfbarkeit in der Klimapolitik sichergestellt“ habe. Als wichtiger Beitrag zum Klimaschutz wird zudem die im Mai 2020 in Kraft getretene Änderung der Düngeverordnung genannt.

Wälder schützen

Emissionen aus landwirtschaftlichen Böden und die Wirkung von CO2-Senken würden derzeit zwar nicht auf die nationalen Treibhausgasemissionen angerechnet; in diesem Sektor bestünden aber erhebliche Potenziale zur Emissionsminderung, so das Ministerium. Daher setze sich die Bundesregierung dafür ein, dass der Erhalt von Dauergrünland in der zukünftigen Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik gewährleistet bleibe. Schließlich sei es wichtig, dass die Wälder und deren nachhaltige Bewirtschaftung langfristig erhalten und gesichert würden.

Für den Anbauverband Bioland isteine Verschärfung der Klimaschutzmaßnahmen nötig. Auch der Ausbau desÖkolandbaus könne dazu beitragen, die nationalen Klimaziele zu erreichen. Regelungsbedarf auf EU-Ebene gebe es hinsichtlich der Vorgabe, dass 40% der GAP-Gelder dem Klimaschutz dienen müssten.

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