Julia Klöckner besucht Haus Düsse
Von Künstlicher Intelligenz in der Sauenhaltung bis zum Aktionsprogramm Insektenschutz: An Gesprächsstoff mangelte es beim Besuch von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf Haus Düsse nicht.
Bei einem Besuch auf Haus Düsse am Donnerstag dieser Woche (9. Juli) hat sich Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner über die Projekte der Lehr- und Versuchsanstalt der Landwirtschaftskammer NRW informiert. Im Mittelpunkt standen Projekte zur optimierten Tierhaltung und zum Pflanzenbau wie Assistenzsystemen für eine intelligente Rinderhaltung, Künstliche Intelligenz gegen Schwanzbeißen und Stallbaukonzepten für Sauenhaltung und Ferkelaufzucht.
Insektenschutz versus Ertrag?
Diskutiert wurde auch über die Auswirkungen des Aktionsprogramms Insektenschutz. Der Kreis Soest mit seinen 1450 landwirtschaftlichen Betrieben fürchtet allein im Kreisgebiet Ertragsverluste von rund 15 Mio. Euro jährlich.
Landrätin Eva Irrgang zielte auf die Besonderheiten des Kreises ab, der nicht nach dem Gießkannenprinzip behandelt werden dürfe: Der Kreis Soest sei mit seinen 44.200 Hektar Vogelschutzgebiet und einem zwischen Verbänden und Politik vorbildlichen Vertragsnaturschutz eine Ausnahme. Auch Kreislandwirt Dirk Schulze-Gabrechten verwies auf die Notwendigkeit eines umsichtig eingesetzten Pflanzenschutzes, „damit die Soester Börde weiterhin sichere Erträge einfahren könne.“
Zum Hintergrund
Laut Koalitionsvertrag wird der Bund ab 2021 die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und Bioziden mit besonderer Relevanz für Insekten in ökologisch schutzbedürftigen Bereichen verbieten. Ein Anwendungsverbot von Herbiziden und biodiversitätsschädigenden Insektiziden in Schutzgebieten ist jedoch nicht aufgeführt.
