Landwirtschaftskammer NRW

Irritationen um die Flächenkontrollen

Systeme mit künstlicher Intelligenz unterstützen die diesjährigen Flächenkontrollen – und sorgen zum Teil für Verwirrung und Panik bei den Landwirten. Was sollen Betroffene jetzt tun?

Der Vergleich trifft es: Stellen Sie sich vor, Sie kaufen ein Parkticket bis 16 Uhr. Aber bereits um 15 Uhr heftet Ihnen die Politesse ein Knöllchen unter den Scheibenwischer – für den Fall, dass Sie erst nach 16 Uhr zum Auto zurückkehren. „So ähnlich ergeht es einigen Landwirten gerade: Obwohl sie noch ausreichend Zeit haben, Flächen zu mulchen, stellt die Landwirtschaftskammer die Flächen auf ,rot‘ – und stoppt somit die Auszahlung der Flächenprämie“, berichtet Michael Uckelmann, Vizepräsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, von Gesprächen mit Berufskollegen.

Zweiter Aufreger rund um die aktuellen Flächenkontrollen ist die falsche Ermittlung von Kulturen: Zum Teil ist im System Ausfallgetreide nach Wintergerste als Feldgras erfasst. Oder aber Sommerweizen ist als Winterweizen identifiziert, berichten Landwirte. Das kann die Fördervoraussetzungen für zum Beispiel die „Vielfältige Fruchtfolge“ durchkreuzen, da Sommer- und Winterweizen als unterschiedliche Kulturen gelten.

Neu: Künstliche Intelligenz

Grund für diese Irritationen: Die Landwirtschaftskammer NRW nutzt dieses Jahr erstmalig ein satellitengestütztes Flächenmonitoring. Satelliten beobachten etwa alle fünf Tage die landwirtschaftlichen Flächen, die in den Anträgen zur Agrarförderung auftauchen. Die Auswertung dieser Satellitenbild-Zeitreihen erfolgt automatisch mithilfe künstlicher Intelligenz. Die Satellitenbilder haben eine Auflösung von 10 m. Dabei kann es unter Umständen...