NDM Naturwertstoffe GmbH in Velen
Insolvente NDM in Velen: Zukunft gesichert?
Wie geht es weiter mit der insolventen Megabiogasanlage - NDM Naturdünger Münsterland GmbH & Co. KG - in Nordvelen? Es gibt vier Bewerber, darunter auch die 90 Landwirte aus der Region.
Wie geht es weiter mit der insolventen NDM Naturdünger Münsterland GmbH & Co. KG in Nordvelen? Bald gibt es Klarheit. Eine Entscheidung zur Zukunft der insolventen Biogasanlage im Kreis Borken steht kurz bevor. Eine dauerhafte Stilllegung der Pilotanlage scheint jedenfalls vom Tisch zu sein.
NDM: Ende Mai fällt die Entscheidung
Noch diese Woche soll feststehen, wie es mit der Mega-Biogasanlage, die als großer Hoffnungsträger für ein verbessertes Nährstoffmanagement in der von intensiver Nutztierhaltung geprägten Region galt, feststehen. Das teilte Tanja Kreimer gegenüber dem Wochenblatt mit. Die Fachanwältin aus Stadtlohn wurde vom Amtsgericht Münster im Verfahren „NDM Naturwertstoffe GmbH“ zur Insolvenzverwalterin bestellt.
Vier Bewerber im Rennen
Aber noch bleibt es spannend. Denn Namen möglicher zukünftiger Betreiber nannte die Insolvenzverwalterin nicht. Nur soviel ist sicher: Vier der fünf Bewerber sind noch im Rennen. Darunter ist auch die Investorengruppe mit den bereits an der Anlage als Kommanditisten zusammengeschlossenen 90 Landwirten aus der Region. Sie sollen zusammen mit rund 2,3 Mio. € Einlagen und 5 Mio. € Nachrangdarlehen an dem insgesamt 18-Millionen-Euro-schweren Projekt beteiligt sein. Darüber hinaus haben 39 weitere Landwirte der insolventen NDM GmbH weitere Privatdarlehen vergeben. Zum Gesamtpaket gehört auch eine 2 Mio. € Förderung aus dem Bundeszweckvermögen bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank.
Gülle aus der Region
Wie Tanja Kreimer berichtet, bemühen sich alle vier Bewerber um die Fortführung des ursprünglichen Unternehmensziels, nämlich als Annahmestelle für Gülle aus der Region zu dienen. Als die Anlage nach langer Vorbereitungszeit 2019 in Betrieb ging, lautete das Ziel: 200000 t Dickgülle – 140000 t Schweine- und 60000 t Rindergülle – sollten auf dem 4 ha großen Grundstück pro Jahr zu handelsfähigem Dünger und Wertstoffen für die Industrie aufbereitet werden.
Etwa 1200 t Gesamt-Stickstoff und 950 t Phosphor sollten so den Wirtschaftsdüngerkreislauf des Kreises Borken verlassen. Rund die Hälfte der Gülle sollte aus den Betrieben der 90 Landwirte, die sich an der Anlage beteiligten, stammen. Die andere Hälfte wollte die NDM zu Marktpreisen aus dem Kreis Borken aufnehmen. Eine Jury der Regionale 2016 lobte, dass die Anlage und die angewendeten Verfahren Modellcharakter hätten.
Im Dezember 2020 Insolvenz angemeldet
Jedoch arbeitete die Anlage nie unter Ausschöpfung ihrer vollen Kapazität. Noch im Juni 2020 räumte NDM nach Berichten von „TopAgrar“ ein, dass die Anlage nur 35 bis 40 % der geplanten Güllemenge verarbeite. Im Dezember 2020 meldete die Betreibergesellschaft Insolenz an. Das Verfahren wurde am 1. April 2021 eröffnet.