Fachschule Herford

Fotowettbewerb der Junglandwirte

Den Hofalltag hielten junge Landwirtinnen und Landwirte aus Ostwestfalen fest. Eine Jury prämierte die Fotos der Schülerinnen und Schüler der Fachschule Herford.

„Landwirtschaft lokal - vielseitig und verantwortungsbewusst“ - so das Motto des gemeinsamen Wettbewerbs des Landwirtschaftlichen Bezirksverbandes OWL und der Fachschule für Agrarwirtschaft in Herford. Die Preisverleihung fand coronabedingt nicht in der Fachschule, sondern am Donnerstag auf den Hof von Finn und Wilfried Schütte statt. Die insgesamt zwölf Nachwuchsbauern und -bäuerinnen kommen aus ganz Ostwestfalen-Lippe. Das teilte der Bezirksverband in einer Pressemitteilung mit.

David Lohöfener aus Werther hat mit seinem Bild den ersten Preis erzielt. Der zweite Preisträger ist Ole Kahre aus Kalletal. Platz drei ist zweimal vergeben worden, einmal an die drei Junglandwirte Alexander Schlüter aus Beverungen, Felix Sander aus Borgentreich und Sascha Winkelhahn aus Höxter. Sie haben ein gemeinsames Foto eingereicht, ebenso Jascha Brune aus Hüllhorst und Jannik Brüggenolte aus Melle.

Sonderpreise haben Jonas Bohnenkamp aus Herford, Jonas Güllenstern aus Paderborn, Lisa Schäfer aus Brakel-Bellersen, Finn Schütte aus Rahden und Lennart Heselmeier aus Stemwede erhalten.

Hofalltag zeigen

Aufgerufen waren die Studierenden der Fachschule für Agrarwirtschaft in Herford im Fach Kommunikation, ihren Beruf und ihre Freude an der Arbeit in der Landwirtschaft mittels Fotos darzustellen. „Unterstützt von den Lehrern, vor allem von Britta Müller, in Fotoaufbau, Bildgestaltung sowie mit technischen Hilfestellungen sind hervorragende Ergebnisse herausgekommen“, unterstreicht Stefan Schmidt.

Was macht ein gutes Foto aus? „Das A und O ist der richtige Bildaufbau“, erzählt Britta Müller. Die Schüler hätten beispielsweise schnell gemerkt, „wie wichtig die ‚Drittel – Regel’, der sogenannte „Goldene Schnitt‘, beim Foto ist“, berichtet die Lehrerin.

Bindeglied zwischen Bauern und Bürgern

„Sie haben das richtige Auge, Händchen und Gespür bewiesen“, gratuliert Antonius Tillmann, der Vorsitzende des Bezirkrsverbandes. Ebenso lobt Lehrerin Britta Müller: Die Schüler hätten begeistert mitgemacht. Es sind tolle Bilder herausgekommen, die den Hofalltag vor der Linse präsentieren. „Ihr zeigt mit euren Fotos, dass der Beruf des Landwirts ein breit gefächerter Lehrberuf ist, der für manch Außenstehenden leicht aussieht, aber nur von Fachleuten machbar ist“, unterstreicht Tillmann.

„Die Fotos spiegeln das große Spektrum unserer hiesigen, lokalen Landwirtschaft wieder, vom Tierbetreuer, Kuhversteher, Kälberfreund, Landschaftspfleger, über den Bodenkundler, Pflanzenbegutachter, Kartoffelanbauer bis zur Gesprächspartnerin.“ Und die Fotos vermitteln: „Wir als Landwirte haben eine Verantwortung für Mensch, Tier, Natur“, betont Tillmann. „Diese wollen und müssen wir noch mehr zeigen.“

Bindeglied zwischen Bauern und Bürger

Vorteile abbauen, Verständnis wecken, Brücken bauen - das möchte der landwirtschaftliche Berufsstand. „Ihr stellt mit euren Bildern ein Bindeglied zwischen Bauern und Bürger dar“, betont Stefan Schmidt, Jury-Mitglied sowie stellvertretender Kreisverbandsvorsitzender Minden-Lübbecke. „Mit den Bildern möchten wir Aufklärungsarbeit leisten und mehr Bewusstsein für die heimische Landwirtschaft schaffen. „Denn unser Beruf ist ein total schöner, jeder Tag auf’ s Neue“, so der 28-Jährige Stefan Schmidt aus Bad Oeynhausen.

Dem kann Finn Schütte zustimmen. Sein Siegerfoto zeigt den Jungbauern mit seinen Ferkeln auf Stroh in Außenhaltung. „Wir können uns glücklich schätzen: Wir arbeiten in einem Umfeld, geprägt von den Jahreszeiten und den Naturkreisläufen.“ Er liebt das Leben mit den Tieren und an der frischen Luft. Vielen sei das nicht vergönnt.

Er sehe seinen Beruf und seine Arbeit mit viel Freude, auch wenn die Lage der Bauernfamilien, die Erzeugerpreise, der Auflagendruck sowie die zunehmende Bürokratie große Herausforderungen seien. Er glaubt, dass die Landwirtschaft in einer Umbruchphase sei und sich verändern werde. Aber sie habe sich immer verändert und stetig weiterentwickelt.

Dem stimmen auch seine Mitschüler Jascha Brune, Jannik Brüggenolte, und Lennart Heselmeier zu. Vieles sei zwar ungewiss, doch die Arbeit in der Natur und mit den Tieren sei ein Geschenk und seit Jahrtausenden im Kern doch immer die gleiche. Die vier Junglandwirte sind überzeugt: Die Landwirtschaft werde zukünftig umweltschonender und nachhaltiger - auch mit Hilfe von Digitalisierung, Weiterentwicklung und Innovation.