Flut: Heinen-Esser unter Druck

Stefan Kämmerling hat den Rücktritt von NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser gefordert. Sie steht in der Kritik, weil sie während der Flutkatastrophe im Juli 2021 nach Mallorca reiste.

Kurz vor der Landtagswahl erhöht die Opposition den Druck auf NRW-Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser (CDU). „Sie muss umgehend zurücktreten“, fordert Stefan Kämmerling, Obmann der SPD im Untersuchungsausschuss „Flutkatas­trophe“ in einem Bericht der „Westfalenpost“. Der Untersuchungsausschuss soll mögliche Versäumnisse der Landesregierung im Zusammenhang mit der Flut aufklären.

Kritik wegen Urlaubsreise

Heinen-Esser steht in der Kritik, weil sie während der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 nur kurz in Düsseldorf war und dann wieder für mehrere Tage nach Mallorca reiste. Dort habe sie ihre damals 15-jährige Tochter betreuen müssen, habe ihre Amtsgeschäfte aber nach eigener Aussage aus der Zweitwohnung auf Mallorca im Homeoffice wahrgenommen. Inzwischen zeigte die Ministerin Verständnis, dass es als „unsensibel“ empfunden werde und bat um Entschuldigung.

Für Kämmerling ist das Verhalten von Heinen-Esser unbegreiflich. Er wirft ihr in dem Bericht der „Westfalenpost“ vor, nicht im Homeoffice gewesen zu sein, sondern Ferien gemacht zu haben. Gegenüber dem Wochenblatt geht Norwich Rüße von den Grünen nicht ganz so hart mit Heinen-Esser ins Gericht, wünscht sich von ihr aber mehr Transparenz.

Keine Reaktion auf Redaktionsnachfrage

Eine Wochenblatt-Anfrage ließ die Pressestelle des NRW-Umwelt-und Landwirtschaftsministeriums bis Redaktionsschluss unbeantwortet. Auch Kämmerling reagierte nicht auf eine Nachfrage.

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