Niederlande: Falschmeldungen zu Bauernprotesten

In den Niederlanden protestieren die Landwirte gegen die geplanten Stickstoff-Regeln der Regierung. Rechtsextreme Gruppen wollen den Protest kapern.

Seit Juni protestieren niederländische Bauern gegen die geplanten Stickstoff-Regeln der Regierung. Zum Teil ist der Protest eskaliert.

Rechtsextreme Gruppen suchen Anschluss

Im Fahrwasser der Demonstrationen kursieren zahlreiche Falschmeldungen. Rechtsextreme Gruppen versuchen den Protest zum Bürgerkrieg hochzustilisieren. Das berichtet der dpa-Newskanal.

Laut dem Beitrag würden Radikale von Rechtsaußen sowie Anhänger der Coronaleugner-Szene Anschluss an den Bauernprotest suchen. Das beobachte die niederländische Polizei.

In dem Beitrag wird Pia Lamberty zitiert, die am Center für Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS) über Verschwörungserzählungen im Internet forscht. Lamberty meint, solche Proteste seien ideale Projektionsflächen für Demokratiefeinde und würden unter anderem in Telegram-Gruppen als Symbol eines Umsturzes beschrieben.

Videos, auf denen man schweres Militärgerät auf Seiten der Polizei und der Bauern sehe, seien in anderen Zusammenhängen entstanden. Auch ein Brand in einem Supermarkt-Lager in Almelo hätte andere Ursachen.

Bauernverbände distanzieren sich

Der niederländische Bauernverband sowie sein deutsches Pendant sprechen sich gegen diese Form der Trittbrettfahrerei aus. Sie sehen dadurch die Forderung der Landwirte in Gefahr.

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Im Rahmen der Demonstrationen gegen die Stickstoffpolitik ist es zu 19 weiteren Festnahmen gekommen. Die am Dienstag festgenommen drei Landwirte sind wieder frei.

Bauernproteste

Trecker-Demos auf Autobahnbrücken

von Munia Nienhaus

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