Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht Landwirte in einer zentralen Rolle, um die Ziele des Europäischen Green Deals zu erreichen. Besorgt zeigte sie sich indes vom Klimawandel: „Landwirte sind Augenzeugen des Klimawandels und wissen, warum wir jetzt handeln müssen.“ Wetterschwankungen bedrohten Landwirte genauso wie Marktschwankungen. Daher sei es unumgänglich, dass die reformierte Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) zur Bekämpfung des Klimawandels beitrage, so von der Leyen.
Kein Rückzug
Von der Leyen bestätigte vergangene Woche auf der „Agricultural Outlook-Conference“ erneut, dass die EU-Kommission die GAP nicht neu aufrollen werde: „Der vorliegende Reformvorschlag kann für Landwirte und Umwelt liefern.“ Wichtig sei eine GAP, die Landwirte jetzt für Umweltleistungen entlohne, statt diese in der Zukunft über Verordnungen durchzusetzen. Dann womöglich ohne finanzielle Gegenleistung. Von der Leyen ist optimistisch, dass die GAP „gesicherte Einkommen für die Landwirte, eine blühende Umwelt und gesunde, erschwingliche Lebensmittel für alle Europäerinnen und Europäer vereinen kann.“
EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski beunruhigen die aktuellen Verwerfungen auf den Agrarmärkten durch die Corona-Pandemie. Die Kommission beobachte die Lage sehr genau und behalte sich marktstabilisierende Maßnahmen vor, so der Kommissar.
Marktlage langfristig stabil
Auch wenn die Corona-Pandemie kurzfristig für Schwankungen auf den Agrarmärkten sorgt, bleibt ihre langfristige Wirkung begrenzt. Bereits 2023 würde die Wirtschaft in der EU das Vorkrisenniveau erreichen. Das ergibt der EU-Agrarausblick, den die EU-Kommission im Rahmen der Outlook-Konferenz veröffentlichte. Dabei handelt es sich um Berechnungen zur Lage auf den Agrarmärkten, der landwirtschaftlichen Einkommen und Umweltveränderungen. Bis 2030 rechnet die EU mit einem leichten Anstieg bei Preisen und Nachfrage für Getreide, Ölsaaten und Milchprodukte. Im Fleischsektor prognostiziert die Brüsseler Behörde einen Rückgang der Nachfrage. Bis 2030 erwarten die Autoren, dass der durchschnittliche Pro-Kopf-Konsum um 1,1 kg auf 67,6 kg sinken wird.
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