Vorläufige Erntebilanz

Ernte in NRW: 3,83 Mio. t Getreide

Getreideernte in NRW in etwa auf Vorjahresniveau. Grünland und Futtergewinnung bereiten Sorgen.

Nordrhein-Westfalen hat dem Bund die vorläufigen Ergebnisse zur Erntebilanz bei Getreide vorgelegt. Trotz der extremen Witterungsausschläge liegt die diesjährige Getreideernte (ohne Körnermais) mit 3,83 Millionen Tonnen im dritten Jahr in Folge fast genau auf Höhe des Vorjahres (+0,1 %), aber 2,9 % unter dem sechsjährigen Mittel. Der Hektarertrag verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,6 % auf 7,55 Tonnen. "Es wird trotzdem deutlich: Der Klimawandel wirkt sich auf die Landwirtschaft aus", kommentierte Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser die Bilanz.

Im Landesteil Westfalen (Regierungsbezirke Münster, Detmold und Arnsberg) wurden 2,67 Millionen Tonnen weniger Getreide geerntet als im Durchschnitt der letzten sechs Jahre. Das entspricht einem Rückgang von 3,4 %. Im Landesteil Nordrhein (Regierungsbezirke Düsseldorf und Köln) fiel die Erntemenge mit 1,16 Millionen Tonnen um 1,6 Prozent geringer aus als im Durchschnittsergebnis der Jahre 2014 bis 2019. Lokale Aussagen zur Erntebilanz sind auf Grundlage der landesweiten Daten nicht möglich.

Menge vs. Qualität?

Bei der wichtigsten Brotgetreideart Weizen deute sich an, dass die für das Backverhalten wichtigen Proteingehalte in diesem Jahr vor allem auf Flächen mit Rekorderträgen auf eher niedrigem Niveau liegen. Bei der Wintergerste werden besonders gut gefüllte Körner mit hohem Hektolitergewicht berichtet.

Sorgenkinder Grünland und Futter

Weniger günstig stellen sich laut Ministerium derzeit die Aussichten für die Futtergewinnung dar. Insbesondere auf den leichten, sandigen Standorten hätten Hitze und Trockenheit der letzten Wochen Mais, Futtergräsern und Grünland stark zugesetzt und ließen deutlich unterdurchschnittliche Erträge erwarten. Damit stünden viele Tierhaltungsbetriebe im dritten Jahr in Folge vor dem Problem knapper Winterfuttervorräte. Einsetzende Niederschläge würden die vorzeitige Abreife vieler Maisbestände nicht mehr aufhalten können. Allerdings gäbe es auch früh gesäte Maisbestände auf guten Böden, die durchaus eine hohe bis sehr hohe Ernte erwarten ließen.

Ministerin Heinen-Esser zeigte sich besorgt über den trockenheitsbedingten Wachstumsstillstand auf Grünland. Dieser sei in der verbleibenden Vegetationszeit nicht mehr aufzuholen. Hier zeigten sich regional je nach Boden und Niederschlägen große Unterschiede. Weiter verwies das Ministerium, auf die Herausforderungen im Kartoffelanbau, der stark unter der Hitze und Trockenheit leide. Gute Erträge und Qualitäten seien in diesem Jahr nur mit Beregnung möglich. Dort, wo nicht beregnet werden könne, seien schwache Erträge und zum Teil hohe Stärkegehalte und damit mehlige Knollen zu erwarten. Günstige Witterung mit ausreichenden Niederschlägen könnten vor allem bei Zuckerrüben, aber auch bei späten Kartoffeln, Silo- und Körnermais sowie Grünland in den nächsten Wochen die Ernteerwartungen noch verbessern.

Die veröffentlichten Zahlen von Information und Technik Nordrhein-Westfalen sind hier einsehbar.

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