Das Klimaschutzgesetz verpflichtet Deutschland, bis zum Jahr 2045 CO2-neutral zu sein. Doch der Ausbau der Netze für Strom, Gas, Wärme und Wasserstoff geht zu langsam voran. Damit Tempo in die Sache kommt, ziehen das NRW-Wirtschaftsministerium und die vier großen Netzbetreiber in NRW gemeinsam an einem Strang. Am Montag vergangener Woche unterzeichneten Mona Neubaur (Grüne) und die Vertreter von Amprion, Open Grid Europe (OGE), Thyssengas und Westnetz in Düsseldorf die Vereinbarung einer „Integrierten Netzplanung NRW“.
Gas, Strom, Wärme, Wasserstoff gemeinsam betrachten
Das Ziel der Unterzeichner ist, unterschiedliche Energieinfrastrukturen systemübergreifend zu betrachten und gemeinsam den Transformationsprozess zur CO2-Neutralität aufzuzeigen. Starke Worte, denen noch stärkere folgten: Von Vorreiterrolle in Deutschland sprach Dr. Hendrik Neumann, Amprion, und Dr. Jörg Bergmann, OGE, nannte es Pioniergeist an Rhein und Ruhr.
Die Akteure sehen das größte Problem des Netzausbaus darin, dass der Bedarf und die Prozesse für Gasfernleitung- und Stromübertragungsnetze aktuell getrennt nach unterschiedlichen Vorgaben ermittelt werden und für Wasserstoffinfrastruktur bisher noch gar nicht. „Der aktuelle Rechtsrahmen lässt eine gemeinsame Betrachtung nicht zu“, kritisierte Wirtschaftsministerin Neubaur.
Auf Wasserstoff setzen
Das Projekt ,Integrierte Netzplanung NRW’ lieferte nun zum einen die Erkenntnis, dass ein schneller und effizienter Ausbau des Netzes klappt, wenn die Prozesse aufeinander abgestimmt sind. Und zum anderen, das betonten Dr. Patrick Wittenberg, Westnetz, und Dr. Thomas Gößmann, Thyssengas, dass ein Umbau des Energiesystems nötig ist und es dafür den Einsatz von Wasserstoff brauche. Neubaur versprach, in Berlin und Brüssel Druck zu machen, Gesetze sowie Genehmigungen für den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur auf den Weg zu bringen.
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