Endlich Klarheit: WLV befürwortet neue Kulisse der nitratbelasteten Gebiete in NRW

Der westfälisch-lippische Landwirtschaftsverband hat die neue Kulisse der roten Gebiete grundsätzlich begrüßt. Jetzt gelte es, die Ausweisung auch im Einzelfall nachvollziehbar zu machen.

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) hat die neue, finale Karte der nitratbelasteten Gebiete in NRW begrüßt. Nach über zweijährigen kontroversen Beratungen herrsche endlich Klarheit, auf welchem Acker- und Grünland die Landwirte künftig Einschränkungen in der Bewirtschaftung hinnehmen müssen, heißt es aus dem Verband.

„Die für die nitratbelasteten Flächen verhängten Bewirtschaftungsauflagen treffen viele Betriebe hart", so WLV-Präsident Hubertus Beringmeier. Der Schutz des Grundwassers sei aber auch für die Bauernfamilien ein hohes Gut. "Wir haben als Landwirtschaft die Pflicht, unseren Beitrag zu leisten."

Von 830.000 auf 165.000 Hektar

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat in dieser Woche die finale Karte der sogenannten roten Gebiete in NRW veröffentlicht. Die ab 1. März geltende Gebietskulisse ist im Info-Portal ELWAS-WEB feldblockscharf einsehbar und umfasst in ganz Nordrhein-Westfalen rund 11 % der landwirtschaftlichen Fläche (165.000 Hektar). Im Jahr 2019 galten die Einschränkungen noch auf fast 830.000 Hektar.

Weiterhin Klärungsbedarf

Der WLV weist weiter darauf hin, dass in einzelnen Regionen unverändert erheblicher und teils neuer Klärungsbedarf bestehe. "Die Ausweisung der belasteten Gebiete muss in jedem Einzelfall nachvollziehbar sein. Das ist bisher leider nicht überall der Fall", merkt Beringmeier an. Zudem müssten Wege aufgezeigt werden, belastete Gebiete möglichst schnell wieder in unbelastete Gebiete zu verwandeln. Hier fordert der WLV die Berücksichtigung einzelbetrieblicher Stickstoffüberschüsse.

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