Dutzende Festnahmen bei Bauernprotesten in den Niederlanden

Die Bauernproteste in den Niederlanden flammen wieder auf: Bei der Blockade eines Entsorgungsunternehmens sollen über 50 Landwirte festgenommen worden seien.

In den Niederlanden ist es in der vergangenen Woche mehrfach zu Demonstrationen und Protesten von Landwirten gekommen. Bei Protesten in der Stadt Wijster (Provinz Drenthe) soll es gestern (9. Juli) zu Festnahmen von 57 Landwirten gekommen sein. Das berichten mehrere niederländische Medien übereinstimmend.

Hintergrund der Proteste sind die Pläne von Landwirtschaftsministerin Carola Schouten, die Menge an zugesetztem Protein in Tierfutter zu begrenzen. Die Maßnahme soll die Stickstoffemissionen reduzieren.

Stickstoffpolitik in der Kritik

Gegen die Stickstoffpolitik der Regierung haben am Mittwochmorgen zahlreiche Landwirte vor dem Abfallverwerter Attero in Wijster demonstriert. Mit ihren Schleppern blockierten sie den Haupteingang des Unternehmens, das laut Landwirten einer der größten Stickstoff-Verursacher der Region ist.

Da sie mit der Treckerblockade gegen ein jüngst erlassenes Verbot von Treckern auf Demonstrationen verstießen, griff die Polizei ein und nahm 57 Landwirte fest.

Verbot von Schleppern auf Demos

Nachdem es in der vergangenen Woche wiederholt zu Blockaden mit Schleppern gekommen war, hatten die Provinzen Groningen, Drenthe und Friesland am Montag dieser Woche ein Verbot von Treckern und anderen landwirtschaftlichen Geräten auf Demonstrationen bis Montag, 13. Juli, beschlossen.

Auch ein Ortstermin in Zeeland von Ministerin Schouten musste vergangene Woche aufgrund einer Blockadeaktion unterbrochen werden.

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