Kontrovers: Medienstimmen zum "Waldgipfel"

Der Wald ist mehr als die Summe seiner Bäume

Stürme, Hitze, und Borkenkäfer, dazu der Naturschutz und eine stark gestiegene Nachfrage nach Holz: Das Thema Wald sorgt für viele Diskussionen, auch nach dem "Waldgipfel" der Beteiligten.

Main-Echo (Aschaffenburg)
Es muss schnell etwas geschehen, um zum Beispiel Mischwälder mit robusten Baumarten anzupflanzen, denen Stürme, Hitze, Trockenheit und der Borkenkäfer weniger anhaben können. Es ist aber nicht damit getan, neue Pflanzen zu setzen. Schadholz muss aus dem Wald geräumt werden, damit sich der Borkenkäfer nicht noch stärker ausbreitet. Dafür werden mehr Forstmitarbeiter benötigt.
1,5 Mrd. € Unterstützung hatte Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner den Waldbesitzern in Aussicht gestellt, doch ist bei ihnen bislang nicht einmal die Hälfte der Summe angekommen.Nun will Klöckner ein weiteres Förderprogramm auflegen und die Eigentümer dazu bewegen, ihren Wald besonders klimafreundlich zu bewirtschaften. Voraussetzung für Zahlungen soll ein Nachhaltigkeitszertifikat sein.
Es ist vernünftig sicherzustellen, dass Fördermittel für ökologisches Wirtschaften eingesetzt werden. Doch muss darauf geachtet werden, dass die Sache nicht zu bürokratisch wird. Waldbesitzer denken ohnehin in Generationen.

Südwestrundfunk (Stuttgart)
Rund 2 % der Waldfläche sind so kaputt, dass sie wieder komplett neu aufwachsen müssen. 70 % der Fichtenwälder müssten in den kommenden Jahren eigentlich „umgebaut“ werden, räumt die Bundesregierung in ihrem Klimaschutzplan ein. Dafür macht die Bundeslandwirtschaftsministerin Geld locker. Sie hat erhebliche Mittel bekommen: 1,5 Mrd.€ zusätzlich, um das zu stemmen.
Bislang sind diese Mittel aber ohne große Auflagen ausgezahlt worden. Hauptsache, es kommen wieder...