Schlachtunter
Corona: Droht in NRW der Schlachtstopp?
Die Omikron-Welle rollt: Mehrere große Schlachtbetriebe in NRW mussten bereits mangels Personal die Zweischichtigkeit des Schlachtens aufgeben.
Bekanntlich müssen seit Anfang Januar die Mitarbeiter der Schlachtbetriebe auf Corona getestet werden. Das gilt auch für genesene, geimpfte und geboosterte Personen. Zum Teil hat sich die Anzahl der betroffenen Personen binnen einer Woche verdreifacht. Ein Ende ist nicht abzusehen.
Bei mehreren großen Schlachtbetrieben in NRW hat das dazu geführt, dass mangels Personal die Zweischichtigkeit des Schlachtens aufgeben werden musste. Aber es sind keinesfalls nur die Großen der Branche betroffen. Einschränkungen in unterschiedlichem Ausmaß sind in fast allen Betrieben festzustellen. Für die dritte Januarwoche droht die NRW-Schlachtkapazität um 40 % zu sinken. Einige Betrieben schließen den Ausfall einzelner Schlachttage nicht aus. Teilweise wird auf die Abendanlieferung verzichtet, eil man nicht weiß, ob am anderen Morgen geschlachtet werden kann.
Nur "Testempfehlung" in Niedersachsen
In Niedersachsen läuft es anders. Für Schlachtbetriebe gilt dort eine Testempfehlung. Das heißt: Keine Standardtestung der geimpften und geboosterten Personen. Wenn sich Symptome zeigen, hat der Mitarbeiter Anspruch auf Testung. Die ungeimpften Mitarbeiter werden getestet. In Niedersachsen gibt es auch coronabedingte Ausfälle von Schlachtbetriebspersonal, aber bislang keinesfalls in dem Umfang wie in NRW.
WLV-Präsident Hubertus Beringmeier hat schon zu Jahresbeginn in einem Schreiben an Minister Laumann auf die ungleiche Vorgehensweise, aber auch auf die Konsequenzen für die Schlachtbetriebe hingewiesen. Minister Laumann entgegnet mit dem nachvollziehbaren Argument, es müsse das Infektionsgeschehen ermittelt und diesem entgegengewirkt werden.
"Arbeitsquarantäne" in den Schlachtbetrieben
Mit Unterstützung von Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser konnte Beringmeier erreichen, dass an den Schlachtbetrieben „Arbeitsquarantänen“ eingerichtet werden. Bei entsprechender Ausgestaltung mag das dazu führen, dass sich in der kommenden Woche die Situation etwas entspannt.
In Anbetracht des enormen Drucks am Schweinemarkt hat die „rote Seite“ massive Preisreduzierungen gefordert und bleibt zum Teil bei Hauspreisen. Die VEZG senkte den Preis um 3 Cent. Denn letztlich führen Preissenkungen auch nicht zu mehr Schlachtungen.