Preisschock im Kühlregal: Die Discounter Aldi und Norma haben den Preis für ihre Handelsmarken-Butter am 1. September um 14 Cent auf 1,35 € pro 250 g-Päckchen gesenkt. Und das, obwohl die Molkereien ab September höhere Abgabepreise für Butter an den deutschen Lebensmitteleinzelhandel durchgesetzt haben. Das zeigt auch die amtliche Notierung für abgepackte Butter: Sie stieg am 1. September um 10 bzw. 5 Cent auf 4,14 bis 4,25 €/kg.
Deshalb: Die Butterpreissenkung dürfte keine Auswirkungen auf den Milchpreis haben, weil der Handel bei den Molkereien mehr für Butter bezahlt, versichern mehrere Branchenvertreter gegenüber dem Wochenblatt. Der Handel verzichte gerade auf Marge.
Das wiederum zeigt aber, wie stark der Handel vorher abgesahnt hat: Er zahlt jetzt im Schnitt rund 2 Cent/Päckchen Butter mehr (höhere Butternotierung) und senkt den Preis um netto etwa 13 Cent pro Päckchen, in Summe rund 15 Cent weniger pro Päckchen Butter. Der aktuelle Verkaufspreis von 1,35 €/Päckchen dürfte auch kein Verlustgeschäft sein. „Der Handel verdient jetzt immer noch und hat vorher richtig Kasse gemacht“, bringt es ein Insider auf den Punkt.
Für die Milchbauern ist das reine Provokation: Sie kämpfen bei mäßigen Milchpreisen mit stark gestiegenen Betriebsmittel- sowie Futterkosten.