Erneuerbare Energien

Biogaserzeuger wollen Erlösabschöpfung nicht akzeptieren

In Berlin haben Praktiker Bundestagspolitiker mit den Folgen einer Abschöpfung konfrontiert. Vertreter der Ampelparteien beteuerten ihre Kompromissbereitschaft.

Unter dem Motto „Zukunft statt Abschöpfung“ haben heute Bioenergieerzeuger vor dem Deutschen Bundestag gegen die Pläne der Bundesregierung für eine Erlösabschöpfung auf erneuerbare Energien protestiert. Organisiert wurde die Demo vom Deutschen Bauernverband, dem Fachverband Biogas und anderen Fachverbänden. Mit einem riesigen Kohlebrikett aus Styropor wurde auf die negativen Folgen einer Erlösabschöpfung aufmerksam gemacht: Die Erzeugung von Biogas könnte dadurch unwirtschaftlich werden und die Produktion von Biogas oder Holzenergie ausgerechnet in der größten Energiekrise der vergangenen Jahrzehnte sinken.

Rukwied: Abschöpfung treibt Bioenergieanlagen ins Defizit

Im Vorfeld hatte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, klargestellt, dass sich die Bioenergiebranche nicht für eine Abschöpfung eignet. Die bisher bekannt gewordenen Pläne würden die Bioenergieanlagen wegen stark gestiegener Kosten beim Rohstoff ins Defizit treiben. Eine starke Drosselung der Strom- und Wärmeerzeugung aus Bioenergie wäre die Folge, verdeutlichte Rukwied. Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau (BWV), Michael Horper, schlägt in die gleiche Kerbe. Er sieht die vom Bund geplante Gewinnabschöpfung als ungerechtfertigten Eingriff in den Markt an.

Nach Ansicht vom stellvertretenden DBV-Generalsekretär Udo Hemmerling wäre es ein „Treppenwitz der Geschichte“, wenn die Bundesregierung mit ihren Abschöpfungsplänen Fossile wie Steinkohle schont und Erneuerbare bestraft. Dies würde die Versorgungslücke in der Energiekrise noch verschärfen. Rukwied wie auch Hemmerling fordern deshalb, dass die Bundesregierung Biogas und Holz wie schon Biomethan von der Abschöpfung grundsätzlich ausnimmt.

Auch die Sicherheitsmarge von nun 6 Cent/kWh, die auf die Erlöse der Bioenergieerzeuger aufgeschlagen werden sollen, bevor eine Abschöpfung einsetzt, greift laut Hemmerling deutlich zu kurz. Nach seinen Angaben wäre eine Marge von...