Umbau der Tierhaltung

Beringmeier: „Unsere Gangart wird härter werden müssen“

Kurz vor der Grünen Woche erhöht Hubertus Beringmeier den Druck auf Cem Özdemir. Der WLV-Präsident fordert politische Planungssicherheit für Tierhalter – und schließt Demonstrationen nicht aus.

Da war er sehr klar: Hubertus Beringmeier glaubt nicht, dass die derzeitige Bundesregierung den diskutierten Umbau der Tierhaltung vollumfänglich in dieser Legislaturperiode umsetzt. Vielmehr hat er den Eindruck, dass die Ampelkoalition mit Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) den aktuellen Rückgang der Tierproduktion in Deutschland billigend in Kauf nehme.

Denn alle Kritikpunkte aus der Landwirtschaft an den derzeitigen Gesetzesentwürfen bzw. Eckpunktepapieren zum Umbau der Tierhaltung seien mehr oder weniger ins Leere gelaufen. „Wir werden auf der Grünen Woche in Berlin noch einmal mächtig Druck auf Minister Özdemir machen“, sagte der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) am Dienstagabend auf dem Havichhorster Presseabend in Münster.

Kritik an Ampel-Politik

Beringmeier, der gleichzeitig auch Veredlungspräsident beim Deutschen Bauernverband ist, kann nicht nachvollziehen, dass mit dem „Borchert-Plan“ ein von vielen Akteuren akzeptiertes Konzept zum Umbau der Tierhaltung auf dem Tisch liege, die Politik es – wenn überhaupt – aber nur scheibchenweise umsetze. Er wiederholte deshalb auf Gut Havichhorst seine Kritik an den politischen Vorstößen der Berliner Ampelregierung:

  • Der Entwurf zum Tierhaltungskennzeichengesetz enthalte große Lücken, weil es sich zunächst ausschließlich auf frisches Schweinefleisch beziehe. Die Sauenhaltung sowie andere Tierarten, verarbeitete Produkte, die Außer-Haus-Verpflegung sowie ausländische Ware blieben außen vor.
  • Die im Haushalt eingeplanten 1 Mrd. € für 2023 bis 2026 zum Umbau...


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