Ärger um "rote Gebiete" in Waldeck

Durch die Neuausweisung der mit Nitrat belasteten „roten“ Gebiete in Hessen sind in Waldeck jetzt plötzlich deutlich mehr Flächen betroffen. Die Bauern können das nicht nachvollziehen und lehnen die Gebietseinteilung ab.

Die Waldecker Bauern sind sauer und enttäuscht. Obwohl die Nitratbelastung in der Region überwiegend unkritisch ist, drohen vom 1. Januar 2021 an großflächig Bewirtschaftungsbeschränkungen und zusätzliche Auflagen. Zahlreiche betroffene Betriebe wurden von offizieller Seite bislang zudem noch nicht einmal darüber informiert, dass sie künftig im „roten“ Gebiet liegen. „Das ist ein Unding“, findet Heiko Kieweg. Der Schweinehalter und Ackerbauer aus Korbach-Rhena ist seit September Vorsitzender des Kreisbauernverbandes (KBV) Waldeck und ärgert sich wie viele seiner Berufskollegen über die fragwürdige Neuausweisung mit der plötzlichen Vergrößerung der nitratsensiblen, also roten Gebiete.

Drei fragwürdige Messstellen

Schuld daran ist die Einstufung großer Teile des Kreisgebietes anhand von nur drei Nitrat-Messstellen: der sogenannten Külter Quelle bei Volkmarsen sowie zwei Quellen in der Nähe von Vöhl am Edersee. Alle drei Messstellen sind aus Sicht der Landwirte nicht repräsentativ, weil sie ausschließlich lokal und durch oberirdisch zufließendes...