Bauen Landwirte Zwischenfruchtmischungen mit Ölrettich und Senf an, sollten sie neben der Nematodenresistenz auch auf weitere Eigenschaften und Merkmale dieser Arten achten. Die Massenbildung im Anfang ist wichtig für eine schnelle Etablierung der Zwischenfrucht und damit eine wirkungsvolle Unterdrückung von Unkräutern und Ausfallgetreide. Dieses Merkmal ist vor allem auch wichtig für die Spätsaat-Eignung. Noch wichtiger ist der Aspekt der Blühneigung von Ölrettich und Senf. Hier gilt es, die Arten grundsätzlich differenziert zu betrachten. Können beim Ölrettich frühe Aussaaten von Ende Juli bis Anfang August realisiert werden, sind spätblühende Sorten zu empfehlen, da diese unter den Langtagbedingungen mehr vegetative Blattmasse bilden als frühe Sorten. Je später der Aussaattermin beim Ölrettich (ab Mitte August), desto wichtiger ist der Aspekt der Massenbildung im Anfang.
Gelbsenf ist absolut spätsaatbedürftig und sollte möglichst nicht schon Ende Juli / Anfang August gesät werden, da er unter Langtagbedingungen stärker zu Blütenbildung neigt. Dies ist aus pflanzenbaulicher Sicht unerwünscht, da Senf bei zeitig einsetzender Blüte frühzeitig das vegetative Wachstum beendet und Blätter reduziert. Dadurch lichtet der Bestand zunehmend aus, wodurch die unkrautunterdrückende Wirkung im Herbst nachlässt. Je früher also die Aussaat des Senfes, desto geringer sollte die Blühneigung der Sorte sein. Je geringer bzw. später die Blütenbildung beim Senf, desto blattreicher und damit konkurrenzstärker ist der Zwischenfruchtbestand. Säen Landwirte den Senf bzw. eine Senf dominierte Zwischenfruchtmischung spät – also Ende August bis Anfang September – sollten sie Sorten mit einer schnellen Massenbildung im Anfang bevorzugen.