Gülle und Gärreste voll ausnutzen

Wirtschaftsdünger: Effektivität ist alles

Beim Thema Nährstoffeffektivität rückt eine längst bekannte chemische Verbindung wieder mehr in den Fokus: Struvit, auch bekannt als Ammonium-Magnesium-Phosphat. Sie entsteht aus N, P und Kieserit.

Die Notwendigkeit, aus den Nährstoffen der Wirtschaftsdünger möglichst viel Ertrag zu holen und gleichzeitig das Risiko von Nährstoffauswaschungen zu verringern, ist höher denn je. Doch Versuche und Erfahrungen einiger Landwirte belegen, mit der Zugabe von fein gemahlenem Kieserit zu Gärresten lassen sich diese entscheidend aufwerten.

Chemischer Hintergrund

Bei dem Verfahren nutzen Landwirte eine Eigenschaft des Magnesiumsulfats (MgSO4) und einiger anderer Sulfate (K2SO4, CaSO4) in dem "Kieserit fein". Es verbindet sich recht schnell mit dem Stickstoff und dem Phosphat in Gärresten oder Gülle zu Ammonium-Magnesium-Phosphat (NH4)MgPO4-6H2O oder Struvit. In der Natur kommt die Verbindung als Kristall eher selten vor. Sie ist kaum wasserlöslich, aber voll pflanzenverfügbar. So sind die Nährstoffe vor Auswaschung geschützt, die Pflanzen können sie aber über ihre Wurzeln problemlos erschließen.

Struvit ärgert viele Biogas- und Kläranlagenbetreiber, da es sich an Rohrwänden und Ventilen, durch die Substrate fließen, chemisch ausfällt und dort zum Störstoff wird. Es lässt sich dann nur mit Säuren oder mechanisch wieder lösen.

In der Human- wie in der Veterinärmedizin ist Struvit bekannt als der Bestandteil von Nierensteinen bei Menschen oder häufig...