Unkrautbekämpfung: Die Getreidebestände in NRW präsentieren sich allgemein gut und wüchsig. Mit den Gräserbehandlungen sind in der Regel auch die Unkräuter ausreichend kontrolliert worden. Wo dennoch eine Nachbehandlung gegen Kamille erforderlich ist, kann diese z. B. mit 25 g/ha Tribun 75 WG (750 g/kg Tribenuron) oder vergleichbaren Produkten erfolgen. Tribenuron 75 WG wirkt auch gegen Kornblume und Hundspetersilie. Die Wirkung gegen Hundskerbel ist wechselhaft – bei stärkerem Besatz sollten Landwirte Tribun 75 WG deshalb durch 35 g/ha Dirigent SX oder 60 g/ha Refine SX ersetzen. Letzteres wird im Boden rascher abgebaut als Dirigent SX und ist zu bevorzugen, sofern Raps folgen soll. Gegen Klettenlabkraut bietet sich eine Zumischung von z. B. 0,25 l/ha Pizzaro oder 0,6 l/ha Tomigan 200 an. Diese Mischungen erfassen auch bereits nachgelaufene Sommerunkräuter.
Die genannten Produkte sind in WG, WW, WR und WT zugelassen. Bei Einsatz einer „90%-Düse“ gilt für die genannten Produkte der länderspezifische Mindestabstand (in NRW 1 m) zu Gewässern.
Einkürzung im Getreide: Ab dem Wochenende sind wärmere Temperaturen vorhergesagt. In Regionen, wo die Temperaturen für mehrere Tage 12 °C erreichen und die Sonne scheint, ergibt sich ab Samstag ein neues Zeitfenster zur Einkürzung im Getreide. Triticale hat vielerorts BBCH 30 – oft auch schon BBCH 31 – erreicht. Hier können beispielsweise 1 l CCC + 0,15 bis 0,2 l/ha Moddevo, Modan oder Moxa zur Anwendung kommen. Ab BBCH 31 sind auch Moddus oder Calma zulässig. Tritt in der Triticale zusätzlich Gelbrost auf, sollten Anwender 0,75 l/ha Orius zumischen.
Weizenbestände haben, wo die Witterung es erlaubte, vielerorts bereits in BBCH 25 bis 29 die erste CCC-Gabe bekommen. Wo dies noch nicht der Fall war, kann die Maßnahme mit der nächsten Schönwetterperiode erfolgen. Ab BBCH 30 sind vielfach 1 l/ha CCC + die Zugabe von kleineren Mengen Trinexapacethyl über 0,15 bis 0,2 l/ha Moddevo/Modan/Moxa geeignet. Der Einsatz von Moddus ist ab BBCH 31 möglich.
Der optimale erste Einkürzungstermin in Wintergerste ist mit BBCH 31/32 erreicht. Bei vorausgesagter Witterung sind hier 0,3 bis 0,5 l/ha Moddus/Calma oder Modan sehr gut geeignet. Fungizidzusätze, z. B. mit 1 l/ha Kayak und bei Zwergrost ggf. + 0,4 l/ha Orius, sind bei vorhandenem Ausgangsbefall mit Zwergrost und/oder Netzflecken möglich.
Erster Roggen befindet sich in der Schossphase. In BBCH 31 bis 33 sind – angepasst an die Witterungsbedingungen – 0,8 bis 1,2 l/ha CCC + 0,15 bis 0,35 l/kg/ha Moddus/Prodax für die erste Wuchsregulierung geeignet. Roggen ist überwiegend sehr gesund, sodass aktuell keine Fungizidzusätze nötig sind.
Fungizideinsatz in Gerste: Auf den Seiten 26 und 27 der aktuellen Wochenblatt-Ausgabe informiert die Landwirtschaftskammer NRW ausführlich über die Krankheitskontrolle in Wintergerste.