In den zurückliegenden Jahren war der April häufig trocken und heiß. 2007 sprengte er nahezu alle bisherigen Rekorde. Die Monatsmitteltemperatur lag um ganze 4,2 °C über dem vieljährigen Mittel 1961 bis 1990, gleichzeitig schien die Sonne fast doppelt so lange wie üblich. Außerdem war es mit 4,0 l/m² extrem trocken, der alte Rekord von 3,7 l/m² aus dem Jahr 1893 wurde beinahe erreicht. Die genannten Werte wurden über die Fläche Deutschlands gemittelt.
Bei diesem einen Extremmonat blieb es aber nicht. Seitdem gab es eine ganze Reihe warmer, trockener und oder sonniger Aprilmonate. Der April-Temperaturrekord wurde bereits 2009 und dann sogar nochmals 2018 überboten. Seit 2009 lagen die Niederschlagsmengen in jedem April unter dem Mittel 1961 bis 1990. Noch nicht einmal die Hälfte des Solls fiel 2010, 2011 und 2020. Auch die Sonne machte in den meisten Jahren reichlich Überstunden, der Rekord aus 2007 wurde schließlich im vergangenen Jahr überboten.
Mittlerweile konnte gezeigt werden, dass sich im April die mittlere Verteilung von Hoch- und Tiefdruckgebieten über Mitteleuropa und dem Nordatlantik seit dem Jahr 2007 deutlich verändert hat. Es häuften sich beständige Hochdruckgebiete, welche regenbringende Tiefs fernhielten. Als Folge davon kam es vermehrt zu längeren trockenwarmen und sonnenscheinreichen Perioden. Dies führte dazu, dass die mittlere Bodenfeuchte im April sank. Forciert wurde diese Entwicklung durch den – aufgrund der Klimaerwärmung – früher erfolgenden Vegetationsbeginn, wodurch die Wasserentnahme aus dem Boden durch die Pflanzen früher einsetzte.
Offen bleibt, ob sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzt oder nur eine auf einige Jahre begrenzte Klimaschwankung vorliegt. An dem Trend zu weiter steigenden Temperaturen und damit zur zunehmenden Verdunstung in Folge des Klimawandels gibt es jedoch kaum Zweifel.
Nun steigt die Spannung auf den April 2021. Rund um Ostern kommt es erst einmal zu einem recht kühlen Witterungsabschnitt mit relativ geringen Niederschlagsmengen. Wie es danach weitergeht, ist offen. Längerfristige Prognosemodelle, die allerdings generell deutliche Unsicherheiten aufweisen, deuten auf einen vergleichsweise „normalen“ April hin.