Nach einer ganzen Reihe von extrem warmen Aprilmonaten fiel der April 2021 erstaunlich kühl aus. Dieser war in Nordrhein-Westfalen sogar der kühlste April seit 1977 und mit im Mittel 12 Frosttagen der frostreichste seit Beginn flächendeckender Messungen 1881.
Die Monatsmitteltemperatur lag um 3,3 °C unter dem Mittel 1991–2020, selbst im Vergleich zur kühleren Periode 1961–1990 gab es eine negative Abweichung von 1,7 °C. Die Niederschläge lagen über NRW gemittelt mit 42 mm etwas unter dem neuen (im Vergleich zu 1961–1990 deutlich trockeneren) Mittel von rund 48 mm. Die Sonnenscheindauer entsprach nahezu dem Durchschnitt. Die Bodenfeuchte der obersten 60 cm lag über den April gemittelt nahe den üblichen Werten.
Der Monat begann mit nur leicht unterdurchschnittlichen Temperaturen. Nach einer sehr warmen Phase Ende März war der Entwicklungsstand der Pflanzen Anfang April dem vieljährigen Mittel um wenige Tage voraus. Im Tiefland begann verbreitet die Blüte der Süßkirsche, Zuckerrüben wurden bestellt.
Ab Ostermontag stellte sich mit nördlicher Strömung sehr kühles Wetter ein, welches sich mit kurzen Unterbrechungen bis über das Monatsende hinaus – und damit ungewöhnlich lange – hielt. In vielen Nächten kam es zu leichtem, in Bodennähe teils sogar zu mäßigem Frost von unter –5 °C. Die Fröste führten besonders in tieferen Lagen zu Schäden an blühenden Kirschen, Pflaumen und Birnen.
Vor allem in der Woche nach Ostern fielen häufig Niederschläge, zunächst überwiegend als Schnee, wobei sich teils sogar in den Niederungen vorübergehend eine Schneedecke bildete. In den beiden Wochen nach Ostern stand die Pflanzenentwicklung fast still. Pflanzenschutz- und Wachstumsreglermaßnahmen konnten aufgrund von Nachtfrösten und nassem Oberboden kaum durchgeführt werden.
In der letzten Monatsdekade kam das Pflanzenwachstum allmählich wieder in Gang. Die Maisaussaat erfolgte verbreitet, nun liefen – oft mehrere Wochen nach der Bestellung – allmählich die Zuckerrüben auf. Zum Monatsende war die Pflanzenentwicklung etwa eine Woche im Rückstand. Die Massebildung im Grünland fiel deutlich unterdurchschnittlich aus.