Der größte Unterschied zu den vergangenen drei Jahren war in diesem Sommer das üppige Niederschlagsangebot. Erstmals seit 2017 gab es wieder überdurchschnittliche Regenmengen: Über Nordrhein-Westfalen gemittelt fielen 297 mm, damit wurde das vieljährige Mittel 1991 bis 2020 von 238 mm um rund 25 % überboten. Dabei zeigte sich bei den Niederschlägen ein großes Gefälle von Süd nach Nord: Während im südwestfälischen Bergland das Mittel örtlich um mehr als 50 % übertroffen wurde, blieben die Mengen in Teilen des Nordens leicht unterdurchschnittlich. Der katastrophale Starkregen im Bergland Mitte Juli prägte somit die Niederschlagsverteilung einer ganzen Jahreszeit.
Mit einer Mitteltemperatur von 17,8 °C lag dieser Sommer temperaturmäßig zwar deutlich unter den letzten drei Jahren (im Hitzesommer 2018 waren es 19,3 °C), aber dennoch um 0,3 °C über der „neuen“, wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020. Im Vergleich zur Klimareferenzperiode 1961 bis 1990 war er sogar um 1,5 °C zu warm. Damit setzte sich die Serie warmer Sommer in Folge der allgemeinen Klimaerwärmung weiter fort. Der letzte nach der Klimareferenzperiode geringfügig zu kühle Sommer war 1998. Bei der Sonnenscheindauer von 514 Stunden fehlten dem Sommer 2021 zum Mittel 1991 bis 2020 knapp 65 Stunden, somit wurden nur 89 % des Durchschnitts erreicht.
Während der einzigen Hitzewelle Mitte Juni sank die Bodenfeuchte der obersten 60 cm unter die jahreszeitlich üblichen Werte. Kräftiger Regen im letzten Junidrittel sorgte jedoch dafür, dass die Feuchte im Gesamtmonat leicht überdurchschnittlich ausfiel. Ergiebige Niederschläge im Juli und August ließen die Bodenfeuchte auf weit überdurchschnittliche Werte ansteigen. Über den Juli gemittelt war die Bodenfeuchte mit fast 83 % nutzbarer Feldkapazität (% nFK) besonders hoch: Sie lag weit über dem Mittelwert der letzten 30 Jahre von gut 65 % nFK. Während spätestens Anfang Juli sämtliche Befürchtungen hinsichtlich ertragsrelevanter Trockenheit über Bord geworfen werden konnten, zogen sich die Erntearbeiten aufgrund wiederholt nicht befahrbarer Flächen so lange hin, dass es deshalb teils zu Ertragseinbußen kam.