Grünland optimal versorgen

Schwefel als Grünlandturbo

Eine ausreichende Schwefel-Versorgung ist wichtig, um das Leistungspotenzial von Futtergräsern auszuschöpfen. Besonders das Zusammenwirken mit Stickstoff verbessert Ertrag und Futterqualität deutlich.

Trotz des hohen Preisniveaus für Mineraldünger gilt es, vor allem das intensiv genutzte Grünland optimal mit Schwefel zu versorgen. Eine nicht bedarfsgerechte und unausgewogene Düngung kann schon kurzfristig Erträge und Qualitäten der Aufwüchse mindern und langfristig Pflanzenbestände negativ verändern.

Warum Schwefel?

Schwefel ist für Mensch, Tier und Pflanzen ein essenzieller Nährstoff. Er ist an der Bildung und Ausprägung verschiedener Aminosäuren beteiligt und wichtiger Bestandteil von Enzymen.

Grünland, Ackergras und vor allem Kleegras weisen bei intensiver Schnittnutzung mit guten Rohproteinerträgen einen hohen Schwefelbedarf auf. Pro dt TM-Ertrag benötigt Gras 0,25 bis 0,3 kg Schwefel. Bei einem Ertrag von 80 dt/ha TM sind das 20 bis 24 kg/ha S.

Insbesondere intensiv genutzte und entsprechend stark mit Stickstoff gedüngte Grünlandbestände können bei hoher Nährstoffabfuhr auf eine Schwefeldüngung mit Mehrerträgen reagieren. Dagegen gibt es bei niedrigerem Ertragsniveau und regelmäßiger organischer Düngung keine nennenswerten Ertragseffekte. Bei der Weidenutzung verbleibt der größte Teil des mit dem Futter aufgenommenen Schwefels über die Exkremente auf der Fläche.

Leichte und flachgründige Böden mit geringem Humusgehalt und geringem Einsatz von Wirtschaftsdüngern sind grundsätzlich eher suboptimal mit Schwefel versorgt.

Mehrjährige Versuche

Die Landwirtschaftskammer NRW untersucht an der Grünlandversuchsstation in Meschede-Remblinghausen, wie unterschiedlich gedüngte Mengen an Stickstoff und Schwefel auf Ertrag, Rohproteingehalt und Schwefel-Stickstoff-Verhältnis wirken. Dabei werden vier mineralisch gedüngte Stickstoff-Stufen (0, 120, 245 und 300 kg/ha N) mit drei Schwefel-Stufen (0, 30 und 50 kg/ha S) kombiniert. Die Schwefel-Düngung erfolgt jeweils im Frühjahr über Kieserit (25 % MgO, 20 % S).

Die Grafik stellt die TM-Erträge der ersten drei Schnitte im Mittel von vier Jahren dar. Die N-Steigerungsstufen von 0 N auf 120 N zu 245 N (jeweils kg/ha) zeigen deutliche Ertragszuwächse. Die N-Stufe 300 kg/ha leistet das nicht.

Wie die Grafik ebenfalls deutlich macht, sind die S-Düngungseffekte von 30 und 50 kg/ha auf den Jahresertrag bei den hohen N-Stufen signifikant höher als bei der S 0-Variante. Dabei hat die S 50-Variante gegenüber der S 30-Variante im Mittel der Jahre auch einen leicht positiven...


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