Seit dem vergangenen Wochenende sind die Temperaturen rasant angestiegen. Bei frühlingshaften Temperaturen um 18 °C sind vielerorts Stängelrüssler in die Rapsbestände eingeflogen. Bekämpfungsrichtwerte wurden bereits häufig überschritten. Bei den anhaltenden Temperaturen ist auch bis zur Wochenmitte noch mit weiterem Zuflug zu rechnen. Nach einem Reifefraß, den die Käfer nach dem Zuflug absolvieren, wird die Eiablage aus dieser Zuflugwelle schon in wenigen Tagen erwartet. Daher sollten Landwirte eine Insektizidmaßnahme gegen den Großen Rapsstängelrüssler, die vor der Eiablage erfolgen muss, sofort durchführen, falls noch nicht geschehen. Auch gegen den Gefleckten Kohltriebrüssler sollte die Behandlung bis einschließlich Freitag (achte Kalenderwoche) erfolgen, sofern die Befahrbarkeit der Flächen und die Windverhältnisse es zulassen. Da aktuell nur Stängelrüssler bekämpft werden, sollten die am besten wirksamen Pyrethroide des Typs II z. B. Karate Zeon gewählt werden. Eine Zumischung von Fungiziden ist zu früh. Dagegen ist eine Zugabe von z. B. 3 bis 5 kg Epso Bortop sinnvoll.
Der Bekämpfungsrichtwert liegt beim Gefleckten Kohltriebrüssler bei 15 Käfern je Gelbschale. Beim Großen Rapsstängelrüssler sind aufgrund des höheren Schadpotenzials nur etwa die Hälfte, mehr als 5 Käfer je Gelbschale, zu tolerieren.
Der Gefleckte Kohltriebrüssler ist mit einer Größe von 2,5 bis 3 mm etwas kleiner und durch die rotbraunen Füße und einen weißen Fleck auf dem Rücken eindeutig vom Großen Rapsstängelrüssler zu unterscheiden.
Ackerfuchsschwanz: Restbesatz mit Ackerfuchsschwanz sollte so bald wie möglich mit 2,5 l/ha Focus Ultra + 1 l/ha Dash bekämpft werden. Mischungen mit Insektiziden oder Korvetto sind möglich.
Unkräuter: Zur Nachbehandlungen gegen Unkräuter bietet sich ein Einsatz von Korvetto (1 l/ha) an. Es wirkt gegen Kamille, Klette, Kornblume, Taubnessel, Erdrauch, Mohn und Storchenschnabel. Einsätze sind bis EC 50 möglich (die Blütenknospen sind von den Blütenblättern noch fest umschlossen).
Korvetto ist ein starkes Lösungsmittel. Es muss sicher sein, dass sich keine Reste, z. B. von Sulfonylharnstoffen, in der Spritze bzw. in Filtern befinden.