In die bereits aufgelaufenen Rapsbestände hat mit den spätsommerlichen Temperaturen der vergangenen Woche der Zuflug begonnen. Neben Käfern in der Gelbschale sind auch erste Fraßsymptome am Blatt zu finden. Typisch ist der siebartige Lochfraß. Der Erdflohbefall ist nicht nur regional, sondern auch von Schlag zu Schlag unterschiedlich. Eigene Kontrollen sind unerlässlich.
Früher Befall vornehmlich auf den Keimblättern (Nadelstiche) führt zu Wuchsdepressionen. Wenn nur wenige Pflanzen befallen sind (2 bis 4 Pflanzen/m2), kann auf Behandlungen verzichtet werden. Wenn allerdings viele Pflanzen mit vielen Einstichen wie auf dem Foto betroffen sind, ist der Einsatz eines Pyrethroids unverzüglich angebracht. Insbesondere in zugeschlagenen Beständen und/oder in spät gedrillten Beständen sollten Anbauer ein anhaltendes Wachstum sicherstellen.
Wüchsige, früh gedrillte Bestände können den frühen Blattfraß kompensieren. Den Hauptschaden verursachen in der Regel erst die Larven des Erdflohs im weiteren Vegetationsverlauf. Also kann, sofern der Fraßschaden den Raps nicht beeinträchtigt, auch bei hohen Käferzahlen in der Gelbschale (mehr als 50 Käfer je Gelbschale) eine Insektizidbehandlung mit Pyrethroiden auch noch im Spätherbst (etwa im Oktober) gegen die jungen Larven erfolgen. Dann gilt als Schadschwelle: Drei Larven je Pflanze in schwachen Beständen und mehr als fünf Larven je Pflanze in kräftigen Beständen. Eine Kontrolle über den Larvenbesatz ist ab Anfang Oktober zu empfehlen. Bis zu diesem Zeitpunkt kann man die Erdflohbekämpfung mit gutem Gewissen hinauszögern, um auch den Zuflug der Schwarzen Kohltriebrüssler abzuwarten und mitzuerfassen.