Trotz des frühlingshaften, sonnigen Wetters in der vergangenen Woche (KW 10) bis einschließlich Sonntag war der Zuflug der Gefleckten Kohltriebrüssler in den meisten Regionen sehr schwach. Zumeist sind nur Einzeltiere in den Gelbschalen beobachtet worden.
Es ist anzunehmen, dass die frostigen Nächte und kalter Wind bisher das Zufliegen verhindert haben. Der Zuflug sollte daher unbedingt weiterhin über die Gelbschalen beobachtet werden.
Sofern die Zahl der zugeflogenen Gefleckten Kohltriebrüssler doch den Bekämpfungsrichtwert von 15 Gefleckten Kohltriebrüsslern erreicht hat, ist eine Insektizidmaßnahme vor der Eiablage ab jetzt in dieser Woche (KW 11) erforderlich.
Der Große Rapsstängelrüssler tritt vorwiegend in den Regionen Höxter, Paderborn, Hochsauerlandkreis, Märkischer Kreis, Soest sowie im östlichen Gütersloh auf. In der Region Höxter lag die Zahl der zugeflogenen Großen Rapsstängelrüssler am vergangenen Wochenende oberhalb des Bekämpfungsrichtwertes (mehr als fünf Käfer je Gelbschale). Gegen den Großen Rapsstängelrüssler ist baldmöglichst in dieser Woche eine Insektizidmaßnahme erforderlich, weil auch hier mit Eiablageaktivität zu rechnen ist.
Es sollten die am besten wirksamen Pyrethroide des Typs II, wie Karate Zeon, gewählt werden.
Rapsglanzkäfer haben aktuell noch keine Bedeutung.
Eine Zumischung von Fungiziden ist in der Regel nicht erforderlich (siehe Beitrag „Raps benötigt noch keine Fungizide“ in der aktuellen Wochenblatt-Ausgabe 11/2022 ab Seite 36). Dagegen ist eine Zugabe von beispielsweise 3 bis 5 kg Epso Bortop sinnvoll.