Im Juli setzte sich der phänologische Hochsommer fort – dieser hatte mit der Blüte der Sommerlinde in der zweiten Junihälfte begonnen. Im Hochsommer reifen Stachel- und Johannisbeeren sowie Süßkirschen, gegen Ende werden auch die Sauerkirschen reif. Der phänologische Spätsommer beginnt mit der Pflückreife des Klarapfels – einer besonders früh reifenden Apfelsorte. Im Tiefland Westfalens wurde dies verbreitet im letzten Julidrittel von phänologischen Beobachtern gemeldet.
Die Pflanzenentwicklung liegt derzeit etwa 8 Tage hinter dem Mittel der vergangenen Jahrzehnte zurück. Der Vegetationsrückstand ist damit wieder etwas größer als zu Beginn des Hochsommers. Die aus dem kühlen Frühling resultierende späte Entwicklung der Pflanzenwelt zieht sich somit trotz eines „schnellen“ Frühsommers weiter durch dieses Jahr. Noch später begann der phänologische Spätsommer zuletzt 2013 und zuvor 1996. Die Wachstumsbedingungen waren in den zurückliegenden Wochen jedoch meist ideal: Bei mäßiger Wärme fielen in Ostwestfalen leicht unterdurchschnittliche, im Süden und Westen Westfalens weit überdurchschnittliche Regenmengen. Die Wasserversorgung der Pflanzen erwies sich als dementsprechend gut.
Die Entwicklungsphasen einiger landwirtschaftlicher Kulturen werden ebenfalls beobachtet und gemeldet. Hierbei hängen die Termine aber bekanntermaßen nicht nur von der Pflanzenentwicklung selbst ab. Auch die Befahrbarkeit der Böden wirkt sich auf Saat- und Erntetermine aus, bei der Getreideernte kommt die Kornfeuchte hinzu. Die häufigen Niederschläge seit Ende Juni behinderten immer wieder die Erntearbeiten. Bei der weitgehend beendeten Ernte der Wintergerste beträgt die Verzögerung gegenüber dem vieljährigen Mittel rund 5 Tage, beim Raps sogar 9 Tage. Einen späteren Termin gab es bei beiden Kulturen zuletzt 2013. Der Drusch des Winterweizens erfolgte hingegen bisher etwa zum üblichen Zeitpunkt.