Intensität anpassen

Ohne viel Aufwand Diesel sparen

In den kommenden Wochen werden die Ackerflächen mehr oder weniger intensiv bearbeitet. Angesichts der aktuellen Dieselpreise schauen wir einmal genau, wie sich hierbei Kraftstoff sparen lässt.

Zwar zeigen die Erzeugerpreise für viele Agrarprodukte nach oben, leider aber auch die für Produktionsmittel und Vorleistungen. Dabei fällt das Plus beim Diesel besonders heftig ins Gewicht. Es lohnt sich also, mit dem teuren Stoff sparsam umzugehen. Möglichkeiten bieten sich auf jeden Fall.

An der Technischen Hochschule Köln haben sich die Wissenschaftler eingehend mit den Sparpotenzialen der Bodenbearbeitung befasst. Das Ergebnis: Ohne großen Aufwand lassen sich kurzfristig ­einige Prozent sparen. Aber auch mittelfristig gibt es Möglichkeiten, den Spareffekt noch zu steigern. Wir erklären, welche das sein ­können.

Begrenztes Sparpotenzial

Als erstes müssen wir die Erwartungen allerdings etwas dämpfen. Denn von der Energie, die 1 l Diesel zur Verfügung stellt, sind zumindest bei vorhandenen Maschinen rund 50 % fest „verplant“. Dieser Verbrauchsanteil ist durch Fahrweise oder Nutzung kaum zu beeinflussen. Er verschwindet in „Nebenverbrauchern“ (zum Beispiel Getriebe, Lüfter, Nebenantriebe), ohne dass sie in brauchbare Flächenleistung umgewandelt werden. Der Nutzer muss sich also mit dem Sparen auf die verbleibenden, 50 % konzentrieren, um einen Effekt zu erzielen.

Schauen wir zunächst auf die nahe­liegenden Größen, die zur Boden­bearbeitung den Spritverbrauch bestimmen: Arbeitsgeschwindigkeit, Breite der angehängten Geräte und deren Bear­beitungstiefe. Mit zunehmender Arbeitsgeschwindigkeit wird die Arbeit natürlich schneller fertig. Allerdings steigt der Verbrauch dabei meist deutlich stärker, als die Einsparung durch eine reduzierte Arbeitszeit einbringt. Außerdem muss auch die gewünschte Arbeitsqualität passen. Manche Geräte brauchen einfach mehr Geschwindigkeit, um einen ausreichenden Misch- und Krümeleffekt zu erreichen. Aber auch hier gilt, dass „viel“ nicht immer „viel hilft“.

Die Abstimmung der auf dem ­Betrieb vorhandenen Schlepperleistung mit den Gerätegrößen ist meist nicht kurzfristig zu ändern. Dazu wären erhebliche Investitionen notwendig, besonders wenn der Sprung in der Arbeitsbreite vom Anbau- zum Aufsattelgerät bevorsteht. Auf jeden Fall steht aber die durch abnehmende Bearbeitungstiefe frei werdende Leistung für mehr Arbeitsbreite zur Verfügung. So wird die Arbeit schneller fertig und der Dieselverbrauch wirksam reduziert.

Passt die Bodenart?

Es gilt also, den Einfluss der Bearbeitungstiefe auf den Kraftstoffverbrauch zu klären: Wenn die Bodenart passt, ist mit dieser Maßnahme kurzfristig sicher der größte und schnellste Effekt zu erzielen.

Auf tonhaltigen Standorten kann gerade zur schweren Primärbodenbearbeitung (Grubber oder Pflug) eher flacher gearbeitet werden als auf sandigen Standorten. Warum? Sandböden neigen zur Dichtlagerung und die Nährstoffe wandern mit dem versickernden Niederschlag stetig nach unten. Also ist der leichte Boden für eine gute Durchwurzelung mit ausreichendem Nährstoffangebot eher auf ­eine tiefe Lockerung angewiesen.

Der tonige Boden hilft sich dagegen quasi selbst. Die Tonminerale quellen bei Niederschlag und schrumpfen, wenn es trocken wird. Damit lockert sich der Boden aktiv. Außerdem helfen genau diese Tonminerale, auch die Nährstoffe festzuhalten. Also kann man hier sofort reagieren und die Tiefe der...