Nährstoffbericht NRW: Landwirte düngen weniger

Der Nährstoffbericht NRW zeigt, dass Landwirte die Düngemittel immer effektiver einsetzen.

Im Zeitraum von 2016 bis 2020 reduzierten Landwirte in Nordrhein-Westfalen sowohl die organische als auch mineralische Düngung. Der Rückgang belief sich auf rund 18 .600 t (–8 %) bzw. rund 29 .000 t (–20 %) des in organischen und mineralischen Düngemitteln enthaltenen Stickstoffs. Der Phosphateinsatz wurde ebenfalls um 12 bzw. 13 % eingeschränkt. Die Ursachen dieser ­Entwicklungen stellt der Nährstoffbericht NRW 2021, den die Landwirtschaftskammer NRW veröffentlicht hat, detailliert dar.

Daten und Methoden

Der Nährstoffbericht basiert auf ­einer umfangreichen und konsistenten Datengrundlage, die zur ­Berechnung der Stickstoff-Salden auf Gemeindeebene zusammengestellt wurde. Der Nährstoffanfall aus der Tierhaltung ergab sich auf Grundlage der im Herkunftsinformationssystem-Tier und der Tierseuchenkasse erfassten Tiere. Informationen zum Nährstoffanfall aus Gärresten sowie zur überregionalen Verbringung lieferte die Wirtschaftsdüngermeldedatenbank NRW. Darüber hinaus wurden die im niederländischen Meldesystem erfassten Wirtschaftsdüngerexporte nach NRW sowie die mit Klärschlämmen aufgebrachten Nährstoffe berücksichtigt.

Der regionale Einsatz mineralischer Düngemittel wurde auf der Basis von rund 35.000 anonymisierten betrieblichen Nährstoffvergleichen der Jahre 2015 bis 2017 ermittelt. Die betrieblichen Einsatzmengen wurden mit den in NRW abgesetzten mineralischen Düngemitteln laut Düngemittel­statistik verglichen.

Düngebedarfe aller Kulturen sowie die Nährstoffentzüge mit der Ernte und Nebenprodukten fußen auf den InVeKos-Flächenangaben in Verbindung mit Erträgen aus der Besonderen Ernteermittlung.

Organische Nährstoffe

Übersicht 1 zeigt die Entwicklung des Stickstoffanfalls in organischen Düngemitteln nach Bereichen einschließlich der abziehbaren gasförmigen Verluste im Stall und bei der Lagerung gemäß der jeweilig geltenden Düngeverordnung (DüV). Ein Großteil des seit 2016 rückläufigen organischen Stickstoffanfalls ist auf die bis 2020 um 8% abnehmenden Tierbestände zurückzuführen, insbesondere im viehintensiven Münsterland. Dabei blieb der anzurechnende Stickstoff in Höhe von rund 134.000 t weitgehend konstant, da die Abzüge für...