Maiszünsler effektiv bekämpfen: Mulchen nach Ernte

Das bodenscharfe Abmulchen der Maisstoppeln direkt nach der Ernte ist eine der effektivsten Maßnahmen, um den Maiszünsler in Schach zu halten. Mit einigen technischen Neuentwicklungen lässt sich der Erfolg steigern.

Maiszünslerbefall führt NRW-weit zu Ertrags- und Qualitätsverlusten. Die effektivste Bekämpfung ist die mechanische Zerkleinerung der Maisstoppeln direkt nach der Ernte. Sie stört die Entwicklung der Maiszünslerlarven in ihren Überwinterungsquartieren und verhindert eine Ausbreitung. Erfolge sind aber nur dann zu erwarten, wenn alle Landwirte diese Maßnahmen konsequent durchführen, damit der Maiszünslerfalter nicht von schlecht bearbeiteten Flächen auf gut bearbeitete Flächen fliegt.

Überlebensrate reduzieren

Zum Erntetermin im Herbst befinden sich die Zünslerlarven bereits im unteren Stängelglied. Mit der Silomaisernte wird der Großteil der Larven durch die Häckselarbeiten erfasst. Zum Zeitpunkt der Körnermais- und CCM-Ernte hat sich die Masse der Larven aber bereits so tief in die Stängelbasis zurückgezogen, dass Erntemaschinen sie trotz tiefer Schnitthöheneinstellung nicht erfassen. Ein früher Erntetermin und ein tiefer Schnitt reichen nicht, um die Zünslerlarven zu erfassen und vollständig zu vernichten.

Schaden für Ertrag und Qualität
Die Larve des Maiszünslers verursacht Bohr- und Fraßschäden im Mais. Geknickte oder abgebrochene Maisfahnen sind deutliche Zeichen für Befall und Fraßtätigkeit. An den Bruchstellen sind runde Bohrlöcher zu erkennen, aus denen Bohrmehl und Kot hervortreten und sich auf den Blattachseln ansammelt. Häufig sind Einbohrlöcher und Fraßgänge auch im Kolben zu finden. Das Einbohren der Larven in den Stängel und der anschließende Fraß beeinträchtigen die Wasser- und Nährstoffversorgung der Maispflanze. Das führt zu geringer Pflanzengröße und schwacher Kornausbildung. Die Stängel werden instabil und gehen bei Sturm und Starkregen ins Lager. Die Bohrlöcher, vor allem am Kolben, sind Eintrittspforten für Pilze, besonders für Fusarienarten. Diese giftigen Mykotoxin-bildenden Pilze beeinträchtigen erheblich Qualität und Futterwert des Erntegutes.

Mit zunehmendem Alter orientieren sich die Larven nach unten zur Pflanzenwurzel. Dort sind sie vor Witterungseinflüssen sicher und fressen sich vor bis zur Stängelbasis, bis sie im Frühsommer (nach der Verpuppung) als junge Falter in die Maisbestände einfliegen.

Um das Problem in den Griff zu bekommen, müssen geeignete Bodenbearbeitungs- und Zerkleinerungsgeräte die Rückzugs- und Überwinterungsräume der Maiszünslerlarven im bodennahen Stängel unbewohnbar machen und die Überlebensrate reduzieren.

Das unzerkleinerte Maisstroh tief unterzupflügen, ist problematisch, da die Larven mindestens 15cm tief im Boden vergraben werden müssen. Wenn die Erntereste tief genug eingearbeitet werden, kann die dicke Strohmatte von CCM und Körnermais zu erheblichen Problemen in der Folgefrucht führen.

Grundsätzlich stellen Körnermais und CCM deutlich höhere Anforderungen an die Zerkleinerung der Erntereste als Silomais, da sich der Maiszünsler bei der späten Ernte vermehrt unten im Stängel befindet und erheblich mehr Ernterückstände zu bearbeiten sind. Pflugloser Weizenanbau nach Mais stellt höchste Anforderungen an die Zerkleinerungsintensität, da auf den zusätzlichen Bekämpfungseffekt einer tiefen Einarbeitung verzichtet werden muss.

Vorhandene Geräte nutzen?

Um Kosten zu sparen, ist es naheliegend, im Betrieb vorhandene Geräte einzusetzen. Bei Vergleichseinsätzen hat sich allerdings gezeigt, dass herkömmliche X-Scheibeneggen, Kurzscheibeneggen, Kreiseleggen oder Fräsen das Erntematerial mit dem Boden gut vermischen, aber nur unzureichend zerkleinern. Kettenscheibeneggen zerstörten bei...