Die ergiebigen Regenmengen der vergangenen Woche haben zumindest im westfälischen Landesteil die Befahrbarkeit der Flächen zwischenzeitlich beeinträchtigt. Unabhängig von den Niederschlägen machte die Maisabreife, bei weiterhin für die Jahreszeit noch hohen Temperaturen, zum Teil riesige Fortschritte. Die Abreife von Blättern und Stängeln dürfte sich nach dem Regen tendenziell verlangsamen.
Abreife schreitet voran
Nach wie vor stellt sich der Reifestand zwischen den Maisflächen regional unterschiedlich dar. Im Prüfbestand im münsterländischen Greven hatten am vergangenen Freitag selbst mittelspäte Sorten mit Trockenmassegehalten (T-Gehalte) von 62 % im Korn die CCM-Reife erreicht. Auffallend stark zogen dort jetzt auch die T-Gehalte der optisch noch weitgehend grünen Pflanzen deutlich an. Viele Sorten waren mit Gesamt-T-Gehalten von über 40 % für die ordentliche Silierung fast schon zu trocken.
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Der Einfluss des Regens ist besser an den Entwicklungen am Standort Haus Düsse zu erkennen. Mit T-Gehalten im Korn von über 60 % sind auch dort frühe und mittelfrühe Sorten silierreif. Wegen des Regens konnten die T-Gehalte in Blättern und Stängeln im Vergleich zu Greven nur geringfügig zulegen.
Ausgehend vom bislang niedrigeren Niveau sind mit einer durchschnittlichen Zunahme der T-Gehalte im Korn von fast sieben Prozentpunkten für den Prüfbestand Neulouisendorf die größten Reifefortschritte in den Niederungslagen zu verzeichnen. Trotz der späten Aussaat am 17. Mai kommt auch hier mit T-Gehalten im Korn von 60 % die Stärkeeinlagerung bei den frühen und mittelfrühen Sorten zum Erliegen. Die Sorten haben erst Gesamt-T-Gehalte zwischen 30 und 35 % realisiert, was eine hohe Ernteelastizität mit sich bringt.
In Höhenlagen keine Eile
Deutlich zulegen konnten auch die Korn-T-Gehalte in den Übergangs- und Höhenlagen. Insbesondere im ostwestfälischen Eversen ist der Mais aber noch extrem grün und hält viel Wasser in Blättern und Stängeln. Nach den zuletzt ungewöhnlich guten Einlagerungsbedingungen werden frühe Sorten in dieser Woche dort die Silomaisreife erreichen.
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Aufgrund der sehr grünen Restpflanze ist aber keine Eile für das Häckseln geboten. Mittelfrühe Sorten könnten in der letzten Septemberwoche ausreichende T-Gehalte für die Silierung erreichen. Triefend nass zeigt sich hingegen die späte Sorte Hulk.
Im Gegensatz dazu ist der Mais in der Restpflanzenabreife in Meschede sogar weiter. Bei durchschnittlichen Zunahmen dürfte der Prüfbestand dort die Silomaisreife zum Monatsende schaffen.
Vorsicht Kolbenfusarium
Wie die Ergebnisse zeigen, kann zumindest in frühen Beständen, wie in Greven, die CCM-Ernte anlaufen. Die oftmals noch vitalen Bestände lassen vorerst eine gute Standfestigkeit erwarten, sofern einzelne Pflanzen nicht aufgrund von Zünslerfraß zusammenbrechen. Neben der Standfestigkeit muss man aktuell aber unbedingt die Kolbengesundheit im Auge behalten. Die feuchten Bedingungen zur und nach der Blüte könnten entsprechenden Pilzbefall durchaus begünstigt haben.
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In den Sortenversuchen in Greven und am Standort Milte, Kreis Warendorf, ist erster Befall - zumeist ausgehend von der Kolbenspitze - zu beobachten. Ob schon überhöhte Toxingehalte vorliegen, wird aktuell noch untersucht. Sofern Befall zu finden ist, gilt es, so schnell wie möglich zu dreschen, um die weitere Toxinbildung zu stoppen. Da die Spindel regelmäßig stärker befallen ist, sollte diese bei Befall immer komplett auf der Fläche bleiben. Die Konservierung bzw. Trocknung muss umgehend erfolgen.
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