Bislang regional begrenzt sind Maispflanzen mit Fritfliegenbefall zu finden. Da kein systemisch wirkender insektizider Beizschutz mehr zur Verfügung steht, ist im Einzelfall auch stärkerer Befall gegeben.
Geschädigte Pflanzen fallen durch Fraßschäden an mehreren Blattetagen und zerfranste Blätter oder Peitschenbildung auf.
Was tun gegen Fritfliegen?
Latente Schäden wachsen sich relativ zügig aus. Größere Schäden sind zu erwarten, wenn die Larven den Vegetationspunkt zerstört haben. Die Pflanzen reagieren dann mit stärkerer Seitentriebbildung – im Extrem stirbt der Haupttrieb ab.
Die Seitentriebe tragen aber kaum zum Ertragsaufbau bei. Befallene, auch leicht geschädigte Pflanzen können in der weiteren Entwicklung auch noch stärkeren Beulenbrandbefall zeigen. Bekämpfungsmöglichkeiten bestehen aktuell nicht.
Empfehlung zur Späten Nmin-Beprobung
In diesem Jahr liegen zwischen den Standorten und Flächen sehr heterogene Entwicklungsgrade beim Mais vor, was hauptsächlich auf die witterungsbedingt unterschiedlichen Aussaattermine zurückzuführen ist. Auf vielen Flächen ist die Kultur später als üblich in den Boden gekommen. In einigen Fällen ist aufgrund der feuchten Bodenbedingungen vor der Aussaat wenig oder keine Gülle appliziert worden und lediglich eine mineralische Unterfußdüngung erfolgt.
Gülledüngung steht oft noch aus
Deshalb steht bei vielen Landwirten die Gülleapplikation in die aufgelaufenen, stehenden Bestände an. Dies sollte jedoch nur passieren, wenn sich aktuell tatsächlich ein Düngebedarf für Stickstoff ableiten lässt. Für die Ermittlung des Düngebedarfs zu diesem Zeitpunkt eignet sich die späte Nmin-Methode.
Wann beproben?
Grundsätzlich ist es auf auswaschungsgefährdeten leichten Sandböden sinnvoll, einen Teil der Stickstoffgabe auf Ende Mai bzw. Anfang Juni zu verschieben, um N-Verlagerungsverlusten als Folge starker Frühjahrsniederschläge vorzubeugen. Eine Anschlussdüngung sollte man bis nach Vorliegen eines aktuellen Nmin-Ergebnisses (im 4- bis 6-Blatt-Stadium; Hauptaufnahme beginnt) hinausschieben.
Häufig erübrigt sich aufgrund der Nmin-Ergebnisse die zusätzliche Düngung. Die Böden sind derzeit oft noch ausreichend feucht und konnten sich bei der Witterung der vergangenen Tage und dem noch fehlenden Reihenschluss gut erwärmen, sodass die Mineralisation durch Mikroorganismen läuft.
Andere Ausgangssituation nach Gras
Die Methodik eignet sich jedoch nicht für Mais, der nach Feldgras oder Grünschnittroggen etabliert wurde, da die Mineralisationsschübe hier deutlich später zu erwarten sind.
Die genaue Methodik für die Späte Nmin-Beprobung kann im Ratgeber Pflanzenbau und Pflanzenschutz sowie im Internet nachvollzogen werden. Die Nmin-Proben können bei der LUFA NRW in Auftrag gegeben werden und man erhält zeitnah ein Ergebnis.
Zum Zeitpunkt der Späten Nmin-Beprobung und im Speziellen bei der derzeit vorherrschenden Witterung ist besonders auf ein schnelles Herunterkühlen der Probe und das Einhalten der Kühlkette bis zum Labor zu achten.
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