Mäuse — bei Befall reagieren: Regional beschränkt tritt auf den Ackerbaustandorten vermehrt die Feldmaus und im Grünland zusätzlich die Schermaus verstärkt auf. Diese Schädlinge konnten sich aufgrund der trockenen, warmen Witterung gut vermehren. Eine Bekämpfungsmaßnahme sollte bei geringem Auftreten so früh wie möglich stattfinden.
Zur Feststellung des Feldmausbesatzes eignet sich die Lochtretmethode. Dazu tritt man auf einer 250 m² (16 m mal 16 m) großen Fläche alle Mäuselöcher zu. Nach 24 Stunden nachschauen, wie viele Löcher wieder geöffnet wurden. Wenn im Schnitt mehr als fünf Löcher wieder aufgewühlt sind, ist eine Bekämpfung angeraten. Sind deutlich weniger Löcher geöffnet, so reicht in der Regel als biologische Bekämpfungsmaßnahme die Förderung der natürlichen Feinde wie Greifvögel, Katzen, etc. aus. Das Aufstellen von mindestens 3 bis 4 m hohen Sitzkrücken (1 Krücke/2 ha) ist besonders für die Greifvögel wichtig. Das Querholz auf dieser Stange sollte aus einem gut befestigten 5 cm im Durchmesser starken und mindestens 50 cm langen Rundholz bestehen. Kanthölzer wie Dachlatten sind nicht geeignet. Die Beutejäger werden erfolgreicher, wenn Feldränder und Rückzugsgebiete der Mäuse im Aufwuchs kurzgehalten werden.
Auch abgeerntete, bearbeitete Felder ohne Aufwuchs sind prädestiniert für eine erfolgreiche Jagd der Prädatoren. Liegt jedoch schon ein stärkerer Mäusebefall vor, können die Beutejäger keinen durchschlagenden Erfolg mehr erreichen.
Mechanisch besteht zumindest auf dem Acker die Möglichkeit, die Mäusenester durch eine tiefe Bodenbearbeitung zu zerstören. Dabei ist tiefes Grubbern nicht so gut wie die wendende Bodenbearbeitung. Das Wenden des Bodens zerstört die Nester mit den jungen Mäusen und die Vorratsnester. Die wendende Bodenbearbeitung sollte, wenn möglich und erlaubt, alle befallenen Flächen einbeziehen. Ansonsten kann aus diesen Gebieten wieder eine Zuwanderung erfolgen. Dort wo eine wendende Bodenbearbeitung nicht möglich ist, muss durch ständiges tiefes Grubbern versucht werden, der Maus die Lebens- bzw. Nahrungsgrundlage zu entziehen. Tritt ein bekämpfungswürdiger Feldmausbefall nach der Saat auf, so muss auf den Einsatz von Rodentiziden, wie zum Beispiel Ratron Gift- Linsen, Ratron Giftweizen oder Arvalin, zurückgegriffen werden. Dabei ist der Bekämpfungserfolg der Herbstanwendung nicht so gut wie die Anwendung der Köder ausgangs Winter, wenn der Mäusefuttervorrat erschöpft ist.
Alle zur Bekämpfung der Feldmaus zugelassenen Köderpräparate enthalten den schon in kleinsten Mengen akut toxisch wirkenden Wirkstoff Zinkphosphid. Deswegen gilt: Diese Präparate „Giftweizen und Linsen“ nur verdeckt ausgebringen. Eine weitwürfige Anwendung ist verboten. Das Auslegen der Giftkörner/Linsen ist mittels Legeflinte möglich. In jedes bewohnte Mauseloch 5 bis 6 Körner tief und für andere Tiere unerreichbar einbringen. Auf der Bodenoberfläche liegende Körner unbedingt entfernen. Sie stellen eine große Gefahr der Vergiftung für nicht Zielorganismen dar.
Für die Regulierung der Schermaus auf dem Grünland ist nur das Aufstellen von Sitzkrücken oder Fallen (zum Beispiel der Topcat) praktikabel. Damit sollte auch frühzeitig begonnen werden. Da sich diese Mäuseart hauptsächlich von unterirdischen Pflanzenteilen ernährt, sind feldmausregulierende Fraßkörner oder Linsen nicht geeignet. Die Schermaus frisst diese nicht. Der Bekämpfungserfolg von Fraßgiften wie zum Beispiel den Ratron Schermaus-Sticks hängt weitestgehend vom Nahrungsangebot ab. Hier werden gute Bekämpfungserfolge nur in Notzeiten im Winter oder im frühen Frühjahr erreicht. Eine tiefe Bearbeitung kommt nur für den Fall einer Neuansaat infrage.