Klimakiller Landwirtschaft?

"Landwirtschaft ohne Emissionen geht nicht"

Der Klimawandel ist in aller Munde. Gerne wird hierfür auch ein Schuldiger gesucht – und in der Landwirtschaft gefunden. Das ist aber zu kurz gedacht.

Hitze, wochenlange Trockenheit, Dürre und Missernten. Die folgen des Klimawandels sind bekannt und zumindest dessen Vorboten haben sich in den vergangenen Jahren auch in NRW bemerkbar gemacht.

Dass es wichtig ist, Veränderungen anzustoßen, um die Entwicklung aufzuhalten, ist unbestritten. Immer größer wird daher auch der gesellschaftliche Druck auf eine vergleichsweise kleine Berufsgruppe: die Landwirte. Zu Recht?

Mehr als Klimaschutz

Die Landwirtschaft bewegt sich in einem besonderen Spannungsfeld. In erster Linie muss sie die Ernährung sichern, seit einigen Jahren auch mehr und mehr Energie erzeugen und jetzt soll sie auch einen großen Teil zum Klimaschutz beitragen. Doch wie groß ist der Hebel über Veränderungen in der Flächenbewirtschaftung?

„Klar ist, dass Landwirtschaft ­ohne Treibhausgasemissionen schlicht nicht möglich ist“, betonte Caroline Labonte, Referentin für Ressourcenschutz und Regionalplanung bei der Landwirtschaftskammer NRW, neulich bei einer gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse Pflanzliche Erzeugnisse und Umwelt des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV). Im Fokus steht bei den Emissionen der Landwirtschaft weniger Kohlenstoffdioxid (CO2), sondern vor allem Methan und Lachgas, so Labonte. Diese Gase entstehen unweigerlich unter anderem bei der Verdauung von Wiederkäuern sowie bei der Güllelagerung und Stickstoffdüngung.

Das Problem dabei: Umgerechnet auf den Faktor CO2-Äquivalent, mit dem die Wirkung auf das Klima beschrieben wird, „wird jedes Methan-Molekül mit dem Faktor 28 bewertet“, erklärt Labonte. Bei Lachgas sei es sogar der Faktor 265. Diese Faktoren sind wiederum...