CO2-Quellen, wie sich zersetzende oder keimende Pflanzen im Boden, locken Drahtwürmer an. Aufgrund der wärmeren Temperaturen ist aktuell ein guter Zeitpunkt, um Köder auszulegen. Bei niedriger Bodenfeuchte eignen sich Kartoffelhälften besonders gut. Dazu jeweils an mindestens vier Stellen des Feldes vier Kartoffelhälften in 5 bis 10 cm Tiefe vergraben, markieren und nach zwei Wochen auf Drahtwürmer kontrollieren.
Bei hoher Bodenfeuchte können Kartoffelanbauer keimendes Getreide einsetzen. Gut geeignet sind mit Weizen gefüllte Teebeutel, die sie jeweils in einem Plastikgittertopf an mindestens vier Stellen des Feldes vergraben. Der Weizen sollte 24 Stunden im Teebeutel vorquellen. Nach zwei Wochen werden die Beutel auf Befall überprüft. Problematisch ist das unregelmäßige Auftreten der Drahtwürmer auf der Fläche, deswegen sollten die Köder möglichst breit verteilt auf der Fläche ausgelegt werden.
Notfallzulassungen Drahtwurm: Das Mittel Force EVO mit dem Wirkstoff Tefluthrin hat eine Notfallzulassung gegen Drahtwurm in Kartoffeln mit 16 kg/ha (Granulatstreuer: „Goldor-Bait“-Technik) für den Zeitraum vom 3. Februar 2021 bis zum 2. Juni 2021 erhalten. Die zugelassene Menge wird auf 80 000 kg begrenzt, ausreichend für etwa 5000 ha Starkbefallsflächen. Den Einsatz von Force EVO zuvor mit den Abnehmern klären.
Trika Expert mit dem Wirkstoff lambda-Cyhalothrin hat eine Notfallzulassung gegen Drahtwurm in Kartoffeln mit 15 kg/ha (Granulatstreuer: „Goldor-Bait“-Technik) für den Zeitraum vom 3. Februar 2021 bis zum 2. Juni 2021 erhalten. Die zugelassene Menge wird auf 75 000 kg begrenzt, ausreichend für rund 5000 ha Starkbefallsflächen. Zum Schutz des Grundwassers keine Anwendung auf Flächen, auf denen in den vorausgegangenen zwei Kalenderjahren die Wirkstoffe lambda-Cyhalothrin (z. B. Hunter, Kaiso Sorbie, Karate Zeon, lambda WG), gamma-Cyhalothrin (z. B. in Nexide, Cooper, Xerxes) oder Tefluthrin (z. B. Force 20 CS) eingesetzt wurden. Diese Wirkstoffe können den Metaboliten Ia bilden, der aufgrund seiner physikalisch-chemischen Eigenschaften ein hohes Potenzial zur Versickerung ins Grundwasser aufweist.
Attracap (Wirkstoff: Metarhizium brunneum Stamm Cb15-III) hat eine Notfallzulassung gegen Drahtwurm für Kartoffeln auf befallsgefährdeten Flächen, insbesondere im Ökolandbau, sowie für Spargel, mit 30 kg/ha (Granulatstreuer: „Goldor-Bait“-Technik) für den Zeitraum vom 15. Februar 2021 bis zum 14. Juni 2021 erhalten. Die zugelassene Menge wird auf 105.000 kg begrenzt, ausreichend für etwa 3500 ha Starkbefallsflächen. Das Mittel ist nur für Flächen mit niedrigem bis mittlerem Befall geeignet. Attracap ist ein Bioinsektizid, deswegen ist eine kühle Lagerung im Handel und beim Landwirt wichtig. Das Produkt ist bei 4 °C maximal sechs Monate haltbar. Nicht unter 0 °C lagern. Den Inhalt nach dem Öffnen sofort verwenden.