19,0 °C Mitteltemperatur bedeuteten den zweitwärmsten Juni seit 1881 – nur 2019 war mit 19,5 °C noch wärmer (Flächenmittel Nordrhein-Westfalen). Damit lag der Juni 2021 um 2,7 °C über dem Mittelwert 1991–2020 und sogar um 3,7 °C über der „alten“ Klimareferenzperiode 1961–1990. Die Niederschlagsmenge übertraf mit knapp 89 mm geringfügig das vieljährige Mittel, die Sonne schien 238 Stunden und leistete damit rund 35 „Überstunden“. An den einzelnen Messstellen zeigten sich durch lokale Schauer und Gewitter teils starke Abweichungen von diesen Werten.
Nach dem nassen Mai war die Wasserversorgung der landwirtschaftlichen Kulturen meist optimal. Anfang Juni stiegen die Temperaturen deutlich und nachhaltig an, die Schafskälte blieb gänzlich aus. Damit stellte sich eine rasche Pflanzenentwicklung ein, nun konnten auch wärmeliebende Kulturen wie Mais und Zuckerrüben durchstarten. Zeitweilige Schauer und Gewitter hielten die Oberböden vorerst feucht und ließen den Druck durch Pilzkrankheiten steigen.
Ab dem 6. Juni stellte sich für rund 2 Wochen trockenes und zunehmend warmes bis heißes Wetter ein. Nach der Monatsmitte setzten Temperaturen von über 30 °C die Pflanzen für mehrere Tage unter Hitzestress, die Wasserversorgung blieb jedoch meist gut. Die trockene Witterung wurde im Bergland für einen späten ersten Heuschnitt, sonst meist für einen zweiten Silageschnitt genutzt.
Besonders am 29. Juni zogen Gewitter mit teils heftigem Starkregen durch Westfalen, im Vergleich zu Süd- und Südwestdeutschland blieben Unwetter insgesamt aber selten. Die feuchtwarme Witterung ließ die Infektionsgefahr durch Pilzkrankheiten weiter ansteigen, dies betraf insbesondere die Krautfäule in Kartoffeln. Die Wintergerste kam in tieferen Lagen verbreitet in die Gelbreife, die Ernte erster Flächen wurde aber meist durch zu hohe Kornfeuchte verhindert.