Grünland – Jakobskreuzkraut: In Randbereichen von Böschungen und Straßen, aber vereinzelt auch auf Weiden, war diesen Sommer das gelbblühende, bis zu 1,20 m hohe giftige Jakobskreuzkraut zu sehen. Blühende Pflanzen weisen darauf hin, dass sich noch weitere Giftpflanzen auf der Fläche befinden können. Die Flächen also unbedingt kontrollieren.Sind die besonderen Auflagen von dem gegen Jakobskreuzkraut vorzüglich wirkenden Simplex einzuhalten, sollte diese Pflanze jetzt noch bekämpft werden. Bei geringen Vorkommen ist der Einsatz mit der Rückenspritze oder dem Dochtstreichgerät möglich. Sie ist eine umweltschonende und kostengünstigere Variante. Eine Zumischung von gelber oder roter Wasserfarbe vermeidet eine Doppelbehandlung. Die Konzentration der Spritzbrühe beträgt bei der Rückenspritzindikation 1 %, das heißt 100 ml Simplex auf 10 l Wasser und mit dem Dochtstreichgerät 4 %, das heißt 40 ml auf 1 l Wasser. Ist der Einsatz von Simplex wegen den umfangreichen Auflagen nicht möglich, sollte im Frühjahr im Rosettenstadium der Pflanze, Kinvara mit 3 l/ha eingesetzt werden. Die Wirkung ist aber nicht so sicher.
Grünland – Tipula-Larven und Engerlinge: In einigen Regionen sind verstärkt Grünlandflächen zu finden, bei der sich die trockenheitsgeschädigte Narbe, nach den ergiebigen Niederschlägen, nicht mehr erholt hat und grau bleibt. Die Ursache kann ein sehr starker Befall von Wiesenwürmern/Tipula-Larven sein. In geringer Anzahl kommen diese immer vor und verursachen keinen nennenswerten Schaden. Treten sie aber verstärkt auf, können gerade auf vorgeschädigten Flächen Schäden bis zum Totalausfall entstehen. Die Schäden verursacht die Larve der Wiesen- oder Sumpfschnake. Die graue, walzenförmige, bis zu 4 cm lange und beinlose Larve frisst Wurzeln von Klee und Gräsern, später auch oberirdisch wachsende Pflanzenteile ab. Die Tiere sind vor allem nachts, bei bedecktem Wetter aber auch tagsüber aktiv. Im dritten Stadium, in dem die Larve überwintert, schädigt sie am meisten. Der Schädling lebt überwiegend in der obersten Bodenschicht bis zu 2,5 cm Tiefe.
Ein Befall kann durch das Einlegen von Grassoden (25 x 25 cm) in Salzlösung (2 kg Salz/10 l Wasser) schnell abgeschätzt werden. Nach etwa 30 Minuten steigen die Larven hoch und lassen sich auszählen. Die Anzahl der hochgestiegenen Larven multipliziert mit 16 ergibt die Anzahl der Larven pro m². Die Schadschwelle im Herbst liegt bei 300 Larven pro m².
Zurzeit ist in NRW für Grünland gegen den Schädling kein Insektizid zugelassen/genehmigt. Wegen der angespannten Lage ist für Starkbefallsgebiete eine Notfallzulassung durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zu erwarten.
Aus dem Mittelgebirge werden vermehrt Schäden im Grünland gemeldet, besonders in nachgesäten Flächen, die nicht aufgelaufen sind. Hier zeigt sich ein starker Befall mit Engerlingen des Feldmaikäfers. Diese Schäden lassen sich nicht mehr reparieren. Die Population lässt sich nur mit Fräsen oder Bodenbearbeitungsgängen dezimieren. Die Engerlinge wandern jedoch bei kälteren Temperaturen tiefer in den Boden, wo diese Maßnahmen nicht mehr greifen.