Sie sind typisch für den Sommer und sorgen gerade zur Zeit der Heuwerbung und Ernte mitunter für zusätzlichen Stress: Gewitter. Dabei unterscheidet man zwischen zwei Gewitterformen: Beim Frontengewitter schiebt sich kalte Luft unter eine wärmere, bodennahe Luftschicht und zwingt diese zum Aufsteigen. Beim Wärmegewitter steigt von der Sonne erwärmte, feuchte Luft schnell auf.
Erste Gewitter treten meist im April auf – typischerweise an ein bis zwei Tagen. Erste Schwergewitterlagen gibt es oft in der zweiten Maihälfte. Im Juni und Juli sind dann fünf bis sechs Gewittertage pro Monat normal. Im August lässt die Gewittertätigkeit in der zweiten Monatshälfte rasch nach, im September blitzt und donnert es meist nur noch ein- bis zweimal. Von Oktober bis März sind Gewitter schließlich sehr selten.
Geringe Vorwarnzeit
Etwa zwei bis drei Tage im Voraus lässt sich gut vorhersagen, ob und wie verbreitet Gewitter auftreten, wie heftig diese ausfallen und ob die Hauptgefahr abgesehen von Blitzschlag durch Starkregen, Hagel oder Sturmböen droht. Am Morgen eines Tages mit typischer Gewitterentwicklung können die Regionen mit Gewittergefahr gut eingegrenzt werden. Allerdings ist selbst dann noch nicht klar, wo genau die Gewitter entstehen und über welche Regionen sie ziehen werden. Deshalb kann die Wetter-App ein Gewitter für den Standort zeigen und es bleibt dann doch trocken – oder umgekehrt.
Die typische Vorwarnzeit bei Gewittern liegt nur bei 30 bis 45 Minuten. Das liegt an der Kleinräumigkeit und Schnelllebigkeit der Gewitter: Eine einzelne Gewitterzelle ist nur rund 2 bis 10 km groß und lebt etwa eine halbe Stunde. Etwas besser lassen sich ganze Gewitterkomplexe und -linien voraussagen – oft immerhin ein paar Stunden vor dem Eintreffen.
Indikator Wolkenform
Bei Arbeiten im Freien sollte man aufmerksam bleiben, wenn sich in der Nähe blumenkohlförmige Wolken auftürmen. Steht das Gewitter kurz bevor, läuft die Wolke oben seitlich auseinander und die Ränder werden unscharf, aus der dunklen Basis beginnt ein grauer Regenvorhang zu fallen. Spätestens beim ersten Grummeln aus der nahen dunklen Wolkenbasis gilt: Feldarbeiten sofort abbrechen und möglichst rasch ein festes Gebäude aufsuchen. Wenn das nicht möglich ist, bietet auch eine geschlossene Schlepper- oder Mähdrescherkabine aus Metall einen guten Schutz gegen Blitzschlag, sie wirkt als faradayscher Käfig.
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